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/ Georgia on my mind

Stepanzminda

Georgien, 30. September 2019
Auch so kann eine Dusche gekachelt werden
Heute morgen ist Aufbruch ins 170 km entfernte Stepanzminda. Über die Heerstraße, am Aragvi entlang, verlassen wir Tbilissi Richtung Norden. Die Straße ist gut in Schuss, es ist die einzige Transitstrecke nach Armenien, in die Türkei und in den Iran, seit Russland die Grenze dichtgemacht hat. Entsprechend ist der Verkehr. LKW, Kleintransporter, PKW und natürlich die omnipräsenten Touristenbusse brettern hier durch. Angeblich gibt es auf russischer Seite einen LKW-Stau von vierzig Kilometer Länge, die alle auf die Abfertigung warten. Geschwindigkeit ist gemäßigt, weil man jederzeit mit Kühen rechnen sollte, die es sich gemütlich machen. Außerdem ist zur Zeit Viehabtrieb, da kommen die Schafherden dazu. So allmählich nähern wir uns dem Gebirge. Wir passieren einen Stausee, der in den fünfziger Jahren angelegt wurde zur Energiegewinnung. Am nördlichen Ufer besichtigen wir die Kirchenanlage Ananuri. Da gibt es halb zerstörte Fresken zu sehen, eine herrliche Aussicht und verschiedene Gravuren in den Mauern. Es wimmelt von Touristen. Auf der Weiterfahrt, durch eine wunder- wunderschöne Landschaft treffen wir auf Vieh mit Hirten, hoch zu Ross, Verkaufsstände mit Honig und Obst, malerische Dörfer, rechts und links geheimnisvolle Schluchten, die locken, erkundet zu werden; aber der Wagen, der rollt. Es gibt einen Imbiss in einem Hofbräuhaus, mit bayerischer Dekoration, Dirndlmädchen- und Bergsee mit Hirschbildern. Das Essen ist allerdings georgisch ebenso die Bedienung. Nach dem Essen fahren wir weiter, halten am Denkmal für die Russisch-Georgische Freundschaft, aufgebaut zum 200. Jahrestag 1983. Es ist offensichtlich auch ein Touristenhighlight. Schließlich erreichen wir unser Hotel in Stepanzminda. Dort wird uns nur kurz Zeit gegeben zum Ankommen. Wir haben noch eine Wanderung vor uns, die ungefähr drei Stunden dauern soll, und es ist schon etwa 16:00 Uhr. Alsbald geht es weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Dann stapfen wir 350 Meter in die Höhe, erst an einem murmelden Bach entlang, den wir jedoch bald tief unter uns lassen. Unser Ziel ist ein weiteres, der vielen georgischen Klöster. Unterwegs begegnen uns außer anderen, sich bereits auf dem Rückweg befindlichen Wanderern, Hunde(harmlos), Kühe (querstehend den Weg blockieren, und zu stur um zu rücken) und Schafe. Mit den letzten Sonnenstrahlen kommen alle oben an, außer Puste und verschwitzt. Oben weht ziemlich der Wind, alle sind froh die Kirche besichtigen zu können. Die Ikonostase ist sehenswert und das Ziel vieler russischer Pilger. Allen Unkenrufen zum Trotz, treten wir den Rückweg nicht im Dunkeln an, sondern erreichen schneller als gedacht das Auto wieder, und fahren zum Abendessen. Das ist wie immer bisher sehr lecker, Stimmung und Gespräche fröhlich, und der Wein süß.

Stepanzminda

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