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/ Georgia on my mind

1. Stadtbesichtigung

Georgien, 28. September 2019
Meine erste georgische Nacht endet abrupt mit einem lauten, explosionsartigen Knall. Und dann öffnen sich die Schleusen des Himmels. Es ist später als eigentlich gedacht, jedoch bei so einem Wetter fällt das nicht weiter ins Gewicht. Das Frühstück steht vorbereitet im Kühlschrank, Brot, Kuchen,Joghurt und Tee stehen auch zur Verfügung. Mit mir zusammen frühstückt ein Grüppchen Hongkongchinesen. Gegen 10 Uhr ist alles gegessen und abgewaschen, und schon hat auch der Regen nachgelassen. Ich mache mich also wohlgemut auf den Weg. Sofort wird auch der Regen wieder stärker. Nach einigem Hin- und Herirren beschließe ich ein Taxi zu nehmen, schon um nicht allzu nass zu werden. Mein erster Eindruck von Tiflis: man denkt, man ist in Berlin. Touristen und touristische Angebote, Flyer-Verteiler, usw. wo man hinsieht. Also, im Taxi zum Meydan, dort einchecken und dann:auf zum Stadtbummel. Das Hotel liegt in der Altstadt, nicht weit vom Fluss. Wegen eines Staudamms flussaufwärts, ist kaum Strömung vorhanden, auch kein Schiffsverkehr, von Touristenbooten abgesehen. Am gegenüberliegenden Ufer findet man eine der vielen Kirchen und ein Denkmal für den König, der Tbilissi gegründet hat. Das Hotel selbst liegt, nicht eben kofferfreundlich, am Hang, an einer kopfsteingepflasterten engen, steilen Straße. Diese Straße wandere ich nach oben und komme zum Eingang der ehemaligen Festung. Der Weg führt weiter, über Treppen mit ungezählten Stufen zur Bergstation einer Gondelbahn `a la Koblenz, und weiter zur "Mutter Georgiens". Um das Standbild herum finden sich fliegende Händler, Verkaufsstände und ähnliche für Touristen gedachte Zerstreuungen. Auf der Rückseite der Festung wurde schon vor langer Zeit, der königliche Arzneigarten angelegt, der inzwischen zum Botanischen Garten erweitert wurde und sich auf kaukasische Pflanzen spezialisiert hat. Dort gibt es ebenfalls viele Treppenstufen zu überwinden. Besucher sind jedoch rar. Nach dieser Besichtigung, folge ich einem Spaziergang aus dem Reiseführer durch das Sololaki-Viertel. Hier befinden sich alte, ältere, aber auch neuere Häuser in unterschiedlichen Zuständen des Verfalls bzw. der Restaurierung. Es gibt Hunde - nicht alle herrenlos, Katzen, sogar die bekannten Animositäten zwischen beiden kann man hautnah miterleben. Der Hundezorn, wenn blöde Katzen einfach auf dem Baum verschwinden, ist international. So bin ich halt stundenlang dort rumgelaufen, immer im Umkreis von vielleicht 2 km vom Hotel. Es war nie langweilig. Zum Abendessen war ich in einem kleinen georgischen Strassenrestaurant. Es gab ein Auberginengericht mit Walnusspaste, sehr empfehlenswert. Es wurde dunkel und sehr windig, deshalb habe ich mich auf die andere Flussseite begeben, den Europaplatz mit seinem Trubel betrachtet und bin über die Friedensbrücke, ein modernes Gebilde von einem italienischen Architekten, das bei der einheimischen Bevölkerung einen nicht druckreifen Spitznamen hat und mit 50000 Leuchtkörpern zu bunten Farbspielen illuminiert wird, zum Hotel zurückgekehrt.
Steile Straßen
Blick rechts aufs Hotel
Wer schlecht laufen kann, ist hier zu bedauern

Tiflis

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