Tulum besteht aus zwei Ortsteilen, die sehr unterschiedlich sind. Zunächst gibt es den Ort Tulum, in dem die Einheimischen leben und der eine richtige Infrastruktur hat. Und dann gibt es noch den Teil, der direkt am Strand, zwischen den Maya Tempeln und dem Nationalpark im Süden liegt, und in dem in erster Linie die Touristen wohnen.
Tulum war für uns zunächst ein kleiner Kulturschock. Bei unserer Ankunft wirkte der Ortskern von Tulum laut und schmutzig. Die vierspurige Straße, die mitten durch den Ort führt, trug sicher einen großen Teil dazu bei. Der Ortsteil am Strand, in dem wir unsere Unterkunft gebucht hatten, wirkte zunächst überfüllt und sehr touristisch auf uns. Um ehrlich zu sein, war das nicht ganz das, was wir erwartet hatten.
Die Unterkunft war schön, aber leider war die Umgebung sehr laut. Bis drei Uhr gab es laute Musik von der Kneipe neben an und ab fünf Uhr sprang ein Generator auf dem Nachbargrundstück an. Schlafen war also nur mit Gehörschutz möglich und dafür war die Unterkunft einfach zu teuer.
Nach einem kurzen Krisenmeeting beschlossen wir, uns unseren Fluchtgedanken zu widersetzen und uns zu allererst mit einem Drink in den gegenüberliegenden Beach Club an den Strand zu setzen. Und was soll ich sagen … der Strand ist einfach fantastisch! Unsere Stimmung verbesserte sich sofort und wir beschlossen, uns als nächstes mit unser Vermieterin zu treffen und ihr unsere Situation zu erklären.
Um es kurz zu machen, sie war wirklich sehr nett und verständnisvoll und gab uns eine andere Unterkunft zum gleichen Preis, welche nicht nur leise gelegen, sondern auch eine viel bessere Aufteilung der Zimmer hatte. Wir waren so begeistert, dass wir nach Annettes Abreise noch zwei weitere Nächte blieben und … zum Glück … die Isla de Mujeres von unserem Tourplan strichen. Da das Apartment nicht mehr frei war, bekamen wir eine Maisonette-Wohnung in den oberen beiden Stockwerken und die war dann wirklich ein Traum! Im Wind raschelnde Palmen vor dem Fenster, eine leichte Brise, die durch die Räume wehte und eine fantastische Sonnenterrasse mit Blick über den angrenzenden Mangrovenwald. Da wären wir wirklich sofort für immer eingezogen!
Mit Tulum selbst hatten wir uns dann auch schnell angefreundet. Es ist zwar recht touristisch und nicht ganz billig, aber dennoch viel entspannter, als es zunächst gewirkt hatte. Die Restaurants sind fantastisch, der Strand ist einer der schönsten, den wir je gesehen haben und die Musik in den Openair-Clubs war wirklich erstklassig.