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/ Bangkok - Singapur EXPRESS

Chumphon

, 16. December 2017
Gestern hab ich noch den heißesten Winter ausgerufen und schon heute rückt die erste Regenfront heran. Deshalb ist dieser Eintrag auch mit weniger Fotos bestückt, da wir mit Davonschwimmen beschäftigt waren. Nein! Alles gut, ich übertreibe und verleihe der Realität etwas Würze.
Glück im Unglück war, dass sich der Tropenregen genau den Tag unserer kürzesten Etappe ausgesucht hat, an dem wir nur läppische 38km zurücklegen mussten. Doch es war Zeit, meinen neuen Regenüberzug für den Fahrradhelm auszupacken. Meinen seit Jahren erprobten Regenschutz hab ich sinnigerweise im Sommerdomizil in Kärnten vergessen und musste mir hektisch vor Abflug im nächstgelegenen Hipster Radstore Ersatz besorgen. Die geben mir halt, was das Wintersortiment gerade noch hergibt, einen schreienden, quietschgelb-reflektierenden Neonüberzug, der ja „maßgeblich zur Verkehrssicherheit beiträgt, weil ich damit bei den mit Starkregen einhergehenden, schlechten Lichtverhältnissen gut gesehen werde.“
Erstens, in Thailand den Begriff „VERKEHR“ mit „SICHERHEIT“ in Verbindung zu bringen ist ungefähr genauso komisch, wie „Fertigstellung“ mit „Berliner Flughafen“ zu assoziieren und zweitens sehe ich bei Regen jetzt aus, als hätte man mir eine überdimensionale Windel über den Kopf gestülpt, die durch das wenig dezente, gelbe Neon-Grell wirkt, als hätte sich eine bemitleidenswerte Seele bei den Aufräumarbeiten in Fukushima in die Hosen gemacht. Die Entsetzlichkeit, die auf mich als Träger abfärbt hat Mitfahrer Gerhard dazu animiert trotz Regens, dauernd Fotos von mir zu schießen, welche die Geschmacklosigkeit für die Nachwelt erhalten soll. Als Herr über diesen Blog weigere ich mich standhaft, das kompromittierende Material zu veröffentlichen.
Das Blatt hat sich gewendet.
Man hat was gegen mich in der Hand.

Chumphon

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