Life on the bike can be a bitch.
In den letzten zwei Tagen habe ich 250km abgespult. Die verbleibenden 60 sollten mich zum Tammalang Pier in der südlichen Provinz Satun bringen, von wo aus ich mit den Fährverbindungen die Überfahrt nach Malaysia plante. All das, um jetzt zu erfahren, dass auch zwischen Satun und Langkawi nur speedboats verkehren, welche die Mitnahme von Fahrrädern verweigern. F***! Der Vermieter der aktuellen Unterkunft teilte mir das gestern in seinem besten Englisch mit und empfahl mir, den Landweg zu nehmen. Das ist jetzt gar nicht gut. Ich war heute auf lockere 60km und Mini Kreuzfahrt eingestellt. Am Abend sollte ich bereits in Penang sein. Über den Landweg und die thailändisch - malaysische Grenze sind es nun 119km. Das wären dann drei Hunderter Strecken in Folge. No way!
Plan B muss her. Plan A hat nicht funktioniert, bin damit aber in guter Gesellschaft. In aller Herrgottsfrühe klingle ich den Vermieter raus, der mir nur mit Handtuch bekleidet gegenübertritt und sich fragt, was der Eddy Merckx Verschnitt vor ihm um diese Uhrzeit möchte. Ich deute auf seinen Hilux Pickup Truck und zücke einen Geldschein mit drei Nullen. In meinem skurril anmutenden Thai - Englisch Mix erkläre ich den geheimen Plan zur Weltrettung: Zur malaysischen Grenze sind es 60km. Beim Grenzübergang Wang Prachan, den ich schon von der letzten Tour kenne, soll er mich absetzen und die letzten 60km nach Kuala Perlis sind dann exakt das Pensum, das ich mir für den heutigen Tag vorgenommen habe.
Von Kuala Perlis gibt es dann wohl endlich Fähren, die mein völlig abgehobenes und weltfremdes Bedürfnis nach Fahrradmitnahme befriedigen. “Understand?”
Und dazu setze ich mein höflichstes Grinsen auf.
Er sieht den drei Nullen Schein, lächelt freundlich und erklärt, dass er noch schnell seinen Sohn zur Schule bringen muss.
Abfahrt 8:15h