Myvatn See im Norden Islands
Ein Ort, der Vulkane, heiße Quellen und Gletscher miteinander vereint. Nur wenige Orte auf Island haben eine Atmosphäre und Szenerie, die sich mit der am Myvatn und der Gegend in Myvatnsheidi vergleichen lässt - viele Besucher genießen die besondere Atmosphäre auf der Heide.
Die meisten Berge rund um den See Myvatn wurden in Eruptionen unter den Gletschern vor einigen tausend Jahren erschaffen. Diese Berge lassen sich leicht erreichen und besteigen, der Ausblick von ihren Gipfeln ist atemberaubend.
Vor nur etwa 10.000 Jahren war die gesamte Gegend um den Myvatn mit Gletschern bedeckt.
Es war eine weite Einöde, doch als die Eruptionen begannen und die Gletscher schmolzen entstand Vegetation in diesem Gebiet. Vor rund 3.500 Jahren fand eine große Eruption östlich des Berges Blafjall statt, die den Krater Ketildyngja bildete. Eine große Menge geschmolzener Lava floss auf den Hügeln in die tiefere Ebene und bedeckte die Landschaft.
Der Lavafluss stoppte alle Flüsse und Ströme, so dass sich ein großer See in der Mitte der schwarzen Wüste bildete, die nach der Eruption entstand. Doch dank des reichhaltigen Wasservorkommens bildetete sich auch hier wieder relativ bald eine neue Vegetation.
Vor 2.800 Jahren wurde das Gebiet wieder von einem Vulkanausbruch erschüttert, der vom Vulkan Hekla kam und Asche in einem Radius von mehreren Hundert Kilometern verteilte, sodass das Gebiet wieder einmal komplett abgedeckt war - diesmal jedoch mit weißer statt mit schwarzer Asche.
Vor 2.500 Jahren fanden wieder Eruptionen in der Gegend Myvatnsveit statt und der Berg Hverfjall entstand in einer Eruption, die nur wenige Tage andauerte. Eine Menge Material kam aus dem Krater und formte eine Vulkanspitze, die nun 150 Meter hoch ist. Nur 500 Jahre später gab es erneut eine massive Eruption. Die Landschaft wurde durch diese buchstäblich auseinandergerissen. Die geschmolzene Lava floss über das gesamte Gebiet und bildete an einem Ort einen ganzen See aus geschmolzener Lava.
Dieser verhärtete zum Teil, der Rest der Lava floss wieder heraus und bildete das spektakuläre Dimmuborgir, das eine riesige Stadt aus Lavaformationen, Gewölben, Spitzen und Kathedralen ist. Der Lavafluss schuf auch die vielen Pseudo-Krater dieser Gegend und viele der kleinen Inseln im See Myvatn.
Es hat einige tausend Jahre gedauert, bis die Vegetation ihren heutigen vielfältigen und einzigartigen Status erreicht hat, doch auch zwischendurch hat es immer wieder Eruptionen und Zerstörungen gegeben, wie z.B. die Myvatn-Feuer von 1724 bis 1729 und die Eruption des Krafla von 1975 bis 1984.