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/ Island 2019
Eldfell
Der Eldfell ([ˈɛltfɛtl̥], isländisch Feuerberg) ist ein Vulkan mit einem 200 m hohen Schlackenkegel auf der 13,4 km² großen isländischen Insel Heimaey. Er bildete sich ohne Vorwarnung bei vulkanischen Eruptionen wenige hundert Meter außerhalb der Stadt Heimaey am 23. Januar 1973. Seit dem Ende der Ausbrüche im Juli 1973 befindet sich der Vulkan im Ruhezustand.
Am 21. Januar 1973 begann etwa um 20 Uhr eine Serie schwacher Erdbeben um Heimaey. Sie waren zuerst zu schwach, um von den Bewohnern wahrgenommen zu werden, konnten jedoch von einem 60 km entfernten Seismographen aufgezeichnet werden. Zwischen 01:00 und 03:00 in der folgenden Nacht (22. Januar) zeichnete er über 100 Beben auf. Anschließend nahm die Anzahl der Beben wieder ab und hörte bis um 11:00 vollständig auf. Erst am späten Abend dieses Tages, um 23:00, begannen die Beben von neuem. Zwar wurden bis 01:34 am folgenden Tag nur sieben Beben gemessen, sie waren jedoch stärker als die vorigen; das stärkste erreichte einen Wert von 2,7 auf der Richterskala.
Derartige Beben sind an den Rändern von Lithosphärenplatten nicht ungewöhnlich, und so deutete noch nichts auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hin. Die Eruptionen begannen daher praktisch unerwartet. Um etwa 01:55 am 23. Januar öffnete sich eine Spalte auf der Ostseite der Insel, nur etwa 1 km vom Ortszentrum Heimaeys entfernt und nur 200 m östlich des nächstgelegenen Hofes, Kirkjubær (isl. Kirchenhof), wo sich eine der Kirchen der Insel befand.
Die Spalte vergrößerte sich rasch auf eine Länge von 2 km. Auch unterseeische Aktivitäten wurden registriert, jeweils knapp vor der Nord- und der Südküste. Während der ersten Stunden konnten entlang der – im Maximum 3 km langen – Spalte spektakuläre Lava-Fontänen beobachtet werden, aber die Aktivität konzentrierte sich danach auf eine Öffnung, die sich etwa 800 m nördlich des Helgafell-Vulkanes und gerade noch außerhalb der Stadt befand.
Während der ersten Tage der Eruptionen wurden pro Sekunde geschätzte 100 Kubikmeter Lava und Pyroklastika ausgestoßen. Innerhalb von zwei Tagen hatten die Lava-Fontänen einen Vulkankegel mit einer Höhe von 100 m aufgeschüttet. Ursprünglich wurde dieser neue Vulkan Kirkjufell (Kirchenberg) genannt, aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Kirche. Dieser Name wurde von den isländischen Behörden jedoch nicht übernommen; sie gaben dem Vulkan gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung den Namen Eldfell (‚Feuerberg‘).
Evakuierungen
Die Eruptionen verursachten eine Krise bei den damals ca. 5.000 Einwohnern und führten fast zu ihrer dauerhaften Aussiedlung von der Insel.
In den ersten Stunden der Eruptionen wurden von der isländischen Zivilschutzbehörde bereits im Vorfeld ausgearbeitete Notfallpläne umgesetzt und die gesamte Bevölkerung der Insel ausgesiedelt. Die Evakuierung war notwendig, da Lavaströme bereits in das östliche Ende der Stadt zu fließen begannen, außerdem war die gesamte Insel von niedergehender Asche bedroht.
Wegen schwerer Stürme in den vorangegangenen Tagen befand sich glücklicherweise fast die gesamte Fischereiflotte im Hafen, was eine rasche Evakuierung ermöglichte. Die Bevölkerung wurde von der Feuerwehr mittels Sirenen alarmiert und versammelte sich im Hafen. Die ersten Boote verließen die Insel Richtung Þorlákshöfn um 02:30, nur eine halbe Stunde nach Beginn der Eruptionen.
Der Großteil der Bevölkerung verließ Heimaey per Schiff. Zum Glück bedrohten Lava und Asche anfänglich das Flugfeld nicht, so konnten einige Personen zusätzlich ausgeflogen werden. Dies betraf vor allem ältere Einwohner und die Patienten des örtlichen Krankenhauses, die nicht per Schiff transportiert werden konnten. Innerhalb von sechs Stunden wurden so nahezu alle 5.300 Einwohner sicher auf die isländische Hauptinsel ausgesiedelt. Nur wenige Menschen blieben zurück, für wichtige Arbeiten oder für die Rettung.
Vulkanische Asche ging auf Heimaey nieder und zerstörte dabei viele Häuser. Lavaströme drohten den natürlichen Hafen vom Meer abzutrennen. Damit wäre die Haupteinnahmequelle der Inselbewohner, die Fischerei, stark beeinträchtigt gewesen. Mittels großer Meerwassermengen wurde jedoch die Lava erfolgreich so weit abgekühlt, dass sie zum Stillstand kam und nicht nur die Nutzung des Hafens weiter möglich war, sondern die bis 40 m hohen Lavawälle ihn sogar ausgesprochen gut gegen die berüchtigten Winterstürme aus Osten und Südosten schützten.
Nach dem Ende der Eruptionen wurden die nur langsam abkühlenden Lavaströme zur Energie- und Warmwassergewinnung genutzt. Die niedergegangenen Pyroklastika wurden zur Erweiterung des Flughafens und zur Landgewinnung eingesetzt, wodurch Platz für 200 neue Häuser geschaffen wurde
Der Eldfell ([ˈɛltfɛtl̥], isländisch Feuerberg) ist ein Vulkan mit einem 200 m hohen Schlackenkegel auf der 13,4 km² großen isländischen Insel Heimaey. Er bildete sich ohne Vorwarnung bei vulkanischen Eruptionen wenige hundert Meter außerhalb der Stadt Heimaey am 23. Januar 1973. Seit dem Ende der Ausbrüche im Juli 1973 befindet sich der Vulkan im Ruhezustand.
Am 21. Januar 1973 begann etwa um 20 Uhr eine Serie schwacher Erdbeben um Heimaey. Sie waren zuerst zu schwach, um von den Bewohnern wahrgenommen zu werden, konnten jedoch von einem 60 km entfernten Seismographen aufgezeichnet werden. Zwischen 01:00 und 03:00 in der folgenden Nacht (22. Januar) zeichnete er über 100 Beben auf. Anschließend nahm die Anzahl der Beben wieder ab und hörte bis um 11:00 vollständig auf. Erst am späten Abend dieses Tages, um 23:00, begannen die Beben von neuem. Zwar wurden bis 01:34 am folgenden Tag nur sieben Beben gemessen, sie waren jedoch stärker als die vorigen; das stärkste erreichte einen Wert von 2,7 auf der Richterskala.
Derartige Beben sind an den Rändern von Lithosphärenplatten nicht ungewöhnlich, und so deutete noch nichts auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hin. Die Eruptionen begannen daher praktisch unerwartet. Um etwa 01:55 am 23. Januar öffnete sich eine Spalte auf der Ostseite der Insel, nur etwa 1 km vom Ortszentrum Heimaeys entfernt und nur 200 m östlich des nächstgelegenen Hofes, Kirkjubær (isl. Kirchenhof), wo sich eine der Kirchen der Insel befand.
Die Spalte vergrößerte sich rasch auf eine Länge von 2 km. Auch unterseeische Aktivitäten wurden registriert, jeweils knapp vor der Nord- und der Südküste. Während der ersten Stunden konnten entlang der – im Maximum 3 km langen – Spalte spektakuläre Lava-Fontänen beobachtet werden, aber die Aktivität konzentrierte sich danach auf eine Öffnung, die sich etwa 800 m nördlich des Helgafell-Vulkanes und gerade noch außerhalb der Stadt befand.
Während der ersten Tage der Eruptionen wurden pro Sekunde geschätzte 100 Kubikmeter Lava und Pyroklastika ausgestoßen. Innerhalb von zwei Tagen hatten die Lava-Fontänen einen Vulkankegel mit einer Höhe von 100 m aufgeschüttet. Ursprünglich wurde dieser neue Vulkan Kirkjufell (Kirchenberg) genannt, aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Kirche. Dieser Name wurde von den isländischen Behörden jedoch nicht übernommen; sie gaben dem Vulkan gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung den Namen Eldfell (‚Feuerberg‘).
Evakuierungen
Die Eruptionen verursachten eine Krise bei den damals ca. 5.000 Einwohnern und führten fast zu ihrer dauerhaften Aussiedlung von der Insel.
In den ersten Stunden der Eruptionen wurden von der isländischen Zivilschutzbehörde bereits im Vorfeld ausgearbeitete Notfallpläne umgesetzt und die gesamte Bevölkerung der Insel ausgesiedelt. Die Evakuierung war notwendig, da Lavaströme bereits in das östliche Ende der Stadt zu fließen begannen, außerdem war die gesamte Insel von niedergehender Asche bedroht.
Wegen schwerer Stürme in den vorangegangenen Tagen befand sich glücklicherweise fast die gesamte Fischereiflotte im Hafen, was eine rasche Evakuierung ermöglichte. Die Bevölkerung wurde von der Feuerwehr mittels Sirenen alarmiert und versammelte sich im Hafen. Die ersten Boote verließen die Insel Richtung Þorlákshöfn um 02:30, nur eine halbe Stunde nach Beginn der Eruptionen.
Der Großteil der Bevölkerung verließ Heimaey per Schiff. Zum Glück bedrohten Lava und Asche anfänglich das Flugfeld nicht, so konnten einige Personen zusätzlich ausgeflogen werden. Dies betraf vor allem ältere Einwohner und die Patienten des örtlichen Krankenhauses, die nicht per Schiff transportiert werden konnten. Innerhalb von sechs Stunden wurden so nahezu alle 5.300 Einwohner sicher auf die isländische Hauptinsel ausgesiedelt. Nur wenige Menschen blieben zurück, für wichtige Arbeiten oder für die Rettung.
Vulkanische Asche ging auf Heimaey nieder und zerstörte dabei viele Häuser. Lavaströme drohten den natürlichen Hafen vom Meer abzutrennen. Damit wäre die Haupteinnahmequelle der Inselbewohner, die Fischerei, stark beeinträchtigt gewesen. Mittels großer Meerwassermengen wurde jedoch die Lava erfolgreich so weit abgekühlt, dass sie zum Stillstand kam und nicht nur die Nutzung des Hafens weiter möglich war, sondern die bis 40 m hohen Lavawälle ihn sogar ausgesprochen gut gegen die berüchtigten Winterstürme aus Osten und Südosten schützten.
Nach dem Ende der Eruptionen wurden die nur langsam abkühlenden Lavaströme zur Energie- und Warmwassergewinnung genutzt. Die niedergegangenen Pyroklastika wurden zur Erweiterung des Flughafens und zur Landgewinnung eingesetzt, wodurch Platz für 200 neue Häuser geschaffen wurde