Die Fähre bringt mich in 3,5 Stunden von Wellington nach Picton. Kaum sind wir aus der Bucht vor Wellington raus, ertönt eine Durchsage die See sei unruhig, man möge bitte sitzen bleiben. Ich merke zwar deutliche Schiffsbewegungen, lese dennoch in meinem Krimi weiter. Wird schon, denk ich mir, als eine frontale Welle meinem Bauch zum kribbeln bringt. Ich stecke den Kindle in den Rucksack und sehe mich um. An den seitlichen Fenstern sieht man entweder Himmel oder Wasser, sonst nichts. Tatsächlich wird mir etwas mulmig, der Snickers bleibt sicherheitshalber in der Tasche und ich begnüge mich damit auf den Horizont zu schauen während um mich herum Tüten ausgegeben werden und die Crew immer wieder putzen muss. Die Reisegruppe vor mir, die eben noch lachend die Arme in die Luft warf wie in einer Achterbahn, ist inzwischen verstummt. Als wir im Begriff sind in den Queen Charlotte Sound einzulaufen, gehe ich an Deck und genieße die frische Luft und die atemberaubende Aussicht. In Picton bleibe ich zwei Nächte in einem Bed and Breakfast. Ich laufe den Tirohanga Track, der eine wunderschöne Aussicht auf Picton und den Queen Charlotte Sound bietet, stromere etwas durch den Ort, stöbere in den kleinen Krimskrams Läden und genieße den Wind und die Sonne im Park, in Gesellschaft einiger Enten.
Am nächsten Tag geht es nach einem ausgiebigen Frühstück und Spaziergang mit dem Bus nach Kaikoura.