Nach 14 sehr erholsamen Tagen auf den Philippinen ging es für uns kurz vor Silvester in das nächste Land, welches eigentlich von Anfang an auf unserer Reiseliste stand. Taiwan hat, genau wie Japan, erst vor kurzem seine Einreisebestimmungen für Touristen geändert, sodass einem Besuch nun doch nichts mehr im Wege stand. Also setzten wir uns trotz der aktuell schwierigen politischen Situation zwischen China und Taiwan (zugegeben mit einem etwas mulmigen Gefühl) in den Flieger.

Angekommen in der Hauptstadt Taipei erinnerte uns von Anfang an ziemlich viel an Japan, auch wenn es insgesamt etwas urbaner und nicht so aufgeräumt aussieht. Angekommen in der Unterkunft haben wir schnell gemerkt, dass wir uns leider verbucht hatten, weshalb wir mit wenig Begeisterung das 12 Bettzimmer bezogen und uns auf etwas unruhigere Nächte einstellten.
Abends schauten wir uns noch das Stadtviertel Ximen an, das vor allem bei jungen Leuten beliebt ist. Wir ließen uns durch die Gassen treiben und genossen die ersten Portionen von taiwanischem Streetfood.

Da uns Petrus am zweiten Tag mal wieder begießen wollte, schnappten wir uns im Hostel einen Regenschirm und machten uns mit der Metro auf den Weg zum „Huashan 1914 Creative Park“. Die nach der japanischen Besatzung stehen gebliebene Wein- bzw. Sakefabrik wird heute für kulturelle Zwecke genutzt. Es gibt verschiedene Ausstellungen und Kunsthandwerker haben hier die Möglichkeit, ihre Kunst zu verkaufen. Hinzu kommt das ein oder andere gemütliche Café.

Abends haben wir uns auf den Weg zum Shilin Nightmarket gemacht, auf dem wir uns nicht nur kugelrund essen, sondern auch unser Können an einem Schießstand zeigen konnten. Letzteres allerdings nur mit mäßigem Erfolg, denn gewonnen haben wir nichts.

Der folgende Tag startete mit etwas Staatskunde über Taiwan. Wir besuchten das Chiang Kai-Shek Memorial. Der ehemalige Staatspräsident der Republik China - heute bekannt als Taiwan - wird bis heute sehr verehrt, weshalb für ihn ein sehr beeindruckendes Denkmal in Mitten von Taipeh gebaut wurde. Er gilt als Gründervater Taiwans, denn unter seiner Führung flohen 1,2 Millionen Menschen zwischen 1940 und 1950 vom chinesischen Festland auf die sich davor befindende Insel.

Im Anschluss folgten wir der Empfehlung einer Taiwanerin, die wir in Nepal kennengelernt haben, in ein Dumpling Restaurant. Dort aßen wir verdammt leckere und verschieden gefüllte Teigtaschen.

Am letzten Tag des Jahres ging es für uns zum Taipeh 101. Im mit 508m höchste Gebäude Taiwans befindet sich nicht nur eine Aussichtsplattform, sondern auch eine Mall, die selbst die Kö in Düsseldorf Blass aussehen lässt. Auf fünf Etagen findet man alle Luxusmarken, die man sich nur vorstellen kann. Jana schaute sich die Luxusgeschäfte an, während es für Max es auf 438 Meter Höhe in die Wolken ging.

Später haben wir dann im Hostel ein paar Bierchen getrunken und nette Gespräche mit anderen Reisenden geführt und machten uns dann erneut auf den Weg zum Taipeh 101. Am Silvesterabend gibt es jede Menge Programm rund um den Wolkenkratzer und alle warten auf das Feuerwerk, das um null Uhr an dem Gebäude abgebrannt wird.
Da es leider wieder regnete, suchten wir uns ein Restaurant, in dem wir uns erst einmal stärkten.
Wir entschieden uns für das „Niu Fan Tian Beef Noodle Soup“, ein preisgekröntes Restaurant, in dem es - wie der Name schon sagt - Nudelsuppe gibt. Da die Speisekarte wie so oft in Taiwan auf chinesisch war, blieb uns nur die Option, auf ein Bild zu zeigen und zu hoffen, dass man eine gute Wahl getroffen hat. Man weiß leider nicht immer, was alles in der Suppe schwimmt. In diesem Fall war es Rindermagen, der sich (für Max) als erstaunlich lecker herausstellte!

Gegen Mitternacht macht wir uns wieder auf den Weg in Richtung des Taipeh 101, um das Feuerwerk zumindest halbwegs zu bestaunen. Der Wind ließ den Nebel leider genau in unsere Richtung ziehen, was das Spektakel aber nicht weniger eindrucksvoll machte!
Wir kamen also gut - und vor allem ganz anders, als sonst, in Jahr 2023..