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/ München - Venedig

22. Rifugio Vazzoler

Ort bestimmen …, 06. July 2023
Refugio Vazzoler ist erreicht.
Heute geht es weiter. Das Wetter ist eher durchwachsen angesagt. Gegen Abend aber erst Gewitter möglich.
Nach dem sehr guten Frühstück, dass wir ja schon kennen, starten wir durch den Ort aufwärts. Wir sind nicht ganz sicher, welchen Weg wir nehmen sollen, den direkten? Oder den unter der Gondel? Ist weiter, soll oben aber sehr schön sein. Dann kommen Hinweise, dass der unter der Gondel gesperrt ist, also doch direkt? Wir Zweigen auf den direkten, nach wenigen hundert Metern geht es in eine enge Schlucht, ein Bach läuft um große Felsblöcke, links ist eine Seilversicherung zu erkennen. Das sieht nicht leicht aus. Eher rutschig und das Seil wackelig. Wir kehren um, zurück zu dem Abzweig an der Skipiste. Es gibt keinen richtigen Weg, aber die Skipiste muss zur Mittelstation der Seilbahn führen. Ein zäher,nicht sehr attraktiver Aufstieg. Aber richtig, nach über einer Stunde kommen wir auf ein Plateau, auf dem verschiedene Pisten ausgeschildert sind.
Wir gehen weiter eine Skipiste- eher Ziehweg - hinauf. Wir wissen,dass wir richtig sind. Aber idyllisch ist anders. Zwischendurch fing es an zu tröpfeln, ging aber wieder vorbei.
Langsam wird es schöner, wir erreichen die Baumgrenze und verlassen das Skigebiet. Viele Wanderer mit großem Rucksack sind hier unterwegs. Das ist der Dolomitenweg Nr. 1!
Nach weiterem Anstieg kommen wir zur Rifugio Coldai, 1250 m Höhe haben wir mindestens schon gemacht, mit dem Umweg eher 200m mehr. Die Sonne kommt ein bisschen durch und wir sehen die italienischen Dolomiten. Auch ein schöner Ausblick, über den Gipfeln in der Ferne liegen aber dunkle Wolken, scheint dort zu regnen. Zieht das zu uns? Im Moment ist es ganz schön. Nach kurzer Pause draußen vor der Hütte gehen wir weiter und kommen über ein Joch zum Lago Coldai, ein wunderschöner einsamer Bergsee. Später liest Merrit im Reiseführer, dass es hier viel Edelweiß geben soll - zu spät, wir halten nicht danach Ausschau und zufällig entdecken wir keines.
Der Weg steigt vom See wieder etwas an und dann muss man sich entscheiden: zur Refugio Tissi geht es ein paar hundert Meter runter und auf der anderen Seite wieder hoch, oder ein Höhenweg unter der Steilwand der Civetta. Das ist ein kleiner Bogen, sieht aber einfacher aus. Ein Italiener, der mit seinem vielleicht 12- jährigen Sohn unterwegs ist, meint, das sei leichter, die Wege kommen alle nachher wieder zusammen, eigentlich egal,welchen man nimmt. Wir bleiben oben,?die beiden folgen uns. Zuerst wirklich einfach, doch die Kare, die wir queren müssen, sind rutschig. Dann kommen noch Schneefelder in den Karen. Das erste ist kurz, das zweite schon steiler und länger.Ohne Stöcke, wie der Vater und Sohn, möchte ich das nicht machen. Der Weg zieht sich, es fängt wieder an zu tröpfeln und wir beeilen uns, bei Regen sollt man hier nicht gehen,wegen der Steinschlag Gefahr. Aber es hört wieder auf und wir kommen in den Auslauf des Schotterhangs. Vater und Sohn sind irgendwo doch abgegangen, wir sehen sie auf dem Weg zum Normalweg, aber das ist auch nicht ganz leicht durch die Blockfelsen.
Dann folgt nochmals ein Anstieg zur Refugio Tissi, die auf einem Gegenhang zur Steilwand der Civetta liegt. Dadurch hat sie ein einmaliges Panorama.
Nach einer leckeren Suppe geht es weiter. Viel los auf de Tissi- wir hatten hier ja auch keinen Platz bekommen. Noch knappe 2 h weiter zu unserer gebuchten Refugio Valozzer. Der Weg ist leicht abschüssig, führt durch Almen, die aber scheinbar nicht bewirtschaftet werden. Merrit legt ein gutes Tempo vor, ich komme kaum hinterher. Wir überholen ausgewachsene Männer, nachher Koch Senioren und sind nach einer guten Stunde an der Hütte.
Hier ist ein Treiben! Proppenvoll! Wir kommen in ein 6er Zimmer, in dem es schon zu viert eng wäre. 4 Betten sind von Australiern belegt, wir habe die beiden letzten. Unsere Rucksäcke lassen wir lieber auf dem Flur, sonst geht die Tür nicht mehr auf!
Auf dem Flur warten mehrere Französinnen, noch älter als ich, auf die Dusche. 3 Miniduschen gibt es. Aber sie funktionieren. Irgendwie durschauen sie nicht, dass es 3 Duschen sind. So kommen wir vor ihnen dran.
Wir wollen uns gerade frisch geduscht raussetzen, da strömen alle rein in die Gaststube: es regnet! Wieder haben wir Glück gehabt und sind trocken geblieben. Die paar Tropfen zählen nicht!

Hier sind Gruppen aller Nationen,
Amerikaner, Deutsche, Australier, Italiener, …. Eine Lautstärke! Und kein Internet, alle müssen sich unterhalten oder spielen etwas.
Es wird wieder warm, Merrit im Eiltempo
Rifugio Tissi, nach einer Ministrone geht es weiter
Unter der Civetta kann man durch den Schotter queren
Zurück auf dem Regulärweg
Oben ist das Refugio Tissi
Schnee auf dem Karen
Unter uns liegt Alleghe, nur der See ist zu sehen
Lago Coldai, hier soll es Edelweiß geben
Auf der Alta Via 1, Monte Pelmo im Hintergrund
Auf dem Joch
Anstieg auf Skipisten
Auf geht es, wir nehmen nicht die Gondel
Alleghe

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