Freitag 24.06.16

Der letzte Blogeintrag… Dafür habe ich etwas länger gebraucht. Zum einen, weil wir voll und ganz mit dem Ankommen, Hausputz, Wäsche waschen und Freunde genießen beschäftigt waren. Zum anderen, weil es der endgültige Abschluss unserer Reise bedeutet und es mir nicht leicht fällt dafür die richtigen Worte zu finden.
Heute ist Montag der 27.06.16 und wir sind seit 3 Tagen wieder Zuhause. Die ersten Tage waren etwas seltsam und es fiel mir schwer mich im Haus zurecht zu finden. In der Küche musste ich überlegen wo die Sachen stehen. Vor unserer Reise habe ich mich oft darüber beschwert, dass unser Haus so klein ist und wir so wenig Platz haben. Jetzt wo wir 2,5 Monate mit einem Platz zurecht gekommen sind, der kleiner als unsere Küche ist (und unsere Küche ist schon echt klein!) kommt mir alles riesig vor.
Alma blüht so richtig auf und tobt den ganzen Tag rum und scheucht den Kater durch die Gegend. Sie schläft jetzt auch wieder in Ihrem eigenen Bettchen (zumindest meistens). Wahrscheinlich ist sie von den ungeahnten Möglichkeiten Abends völlig erledigt. Wenn sie so in Ihrem Bett steht, denke ich, dass wir mit einem Baby in die Reise gestartet sind und mit einem Kleinkind zurück gekommen sind. Alle Sachen, die sie im Schrank hat, sind zu klein geworden.
Scheinbar haben sich auch viele auf uns gefreut. Seit Freitag sind wir jedenfalls den halben Tag von unseren Freunden umringt und holen das verpasste nach und das ist eine ganze Menge: Nicole ist mit Gerd in eine sehr gemütliche Wohnung nach Soest gezogen. Die mussten wir erst mal einweihen. Wir mussten natürlich Almas Freunde, die alle wahnsinnig gewachsen sind, besuchen und auch mit ihren Eltern Wiedersehen feiern. Wir haben gestern bei uns vor der Tür gegrillt und Fußball geschaut. Wir genießen das nach Hause kommen also in vollen Zügen und so langsam weiß ich auch wieder wo alles ist.
Wir sind natürlich oft gefragt worden wie die Reise denn so war. Tja, was sagt man da? Schön? Natürlich war sie traumhaft schön. Aber es war auch so vieles mehr. Es war ein riesiges Abenteuer und eine Herausforderung. Es war in vielerlei Hinsichten lehrreich. Ich habe viel über das Meer, den Wind und über mich selbst gelernt und über Christian und Alma. Wenn man auf engem Raum, ohne Rückzugsmöglichkeit über so langem Zeitraum 24 Stunden am Tag zusammenlebt, gibt es nichts was man vor dem Anderen verbergen kann und keine Ausweichmöglichkeit. Mit niemand anderem hätte ich das machen können und dabei auch noch so viel Spaß haben können. Mein Kapitän ist einfach der Beste! Danke, dass Du so gut auf uns aufgepasst hast und uns wieder sicher nach Hause gebracht hast.

Christians Arbeitskollege Thorsten hat mich gefragt, ob ich so eine Reise noch mal machen würde, was mich überrascht hat. Vielleicht kam der Blog manchmal zu negativ rüber. Ich habe versucht so ehrlich wie möglich zu beschreiben, was wir erleben, was wir genießen aber auch mit welchen Problemen wir zu kämpfen haben.
Ich würde, ohne zu überlegen, sofort wieder starten. Also ich meine, wenn die Wäsche gewaschen und getrocknet ist.

Auch der Blog wird mir fehlen. Das war ein schönes Ritual um den Tag Revue passieren zu lassen. Mittlerweile habe ich erfahren, dass ganz viele ihn gelesen haben und sich gut unterhalten gefühlt haben, was mich natürlich sehr freut.

Ich kann nur sagen, dass die Reise uns, wenn das überhaupt Möglich ist, noch enger zusammen gebracht hat und Spuren hinterlassen hat, die uns hoffentlich lange begleiten werden. Ich bin ein sehr glücklicher Mensch, weil ich tolle Freunde und eine großartige Familie habe. Rührungsschnief!