( Overview
/ Kongo, Goma
Am nächsten Morgen beginnen wir kurz nach 6 Uhr morgens den Abstieg. Bei dem nassen Boden und dem Geröll muss man sehr aufpassen nicht zu stürzen. Wir haben in Berichten von offenen Frakturen gelesen und hatten dementsprechend Respekt davor.
Die einzige Ampel der Stadt wurde in Form von einem Roboter gebaut. Vielleicht soll er mehr Respekt vermitteln? Wir haben nämlich das Gefühl, dass sich keiner an die Ampel hält.
Im letzten Jahr war eine Zahnärztin mit auf einem Hilfseinsatz und hat mit diesem Arzt etliche kostenlose Operationen durchgeführt. In Deutschland wurde daraufhin eine kostenlose und mobile Station organisiert und wir durften sie feierlich übergeben. Der Arzt hat sich sehr gefreut und ihm ergeben sich dadurch nun neue Möglichkeiten.
Uns hat diese Aktion lediglich ein paar Anrufe und E-Mails gekostet. In Goma profitieren jedoch viele Menschen von diesem Gerät.
Danach machen wir ein Brainstorming zu dem Krankenhausprojekt und räumen ein Meeting mit einem lokalen und bereits befreundeten Arzt ein. Einen Anruf später sitzt, zu unserer Überraschung, das gesamte Clinic Komitee auf unserer Terrasse und wir tauschen uns ca 1,5h zu dem Projekt aus.
Nach einem erfolgreichen Austausch gibt es das obligatorische Gruppenbild. Im Kongo wird alles mit einem Bild besiegelt. Sonst hat man das Gefühl, dass das Treffen nicht stattgefunden hat.
Als nächstes bekommen wir die Gelegenheit ein weiteres Projekt vorzustellen. Vor ca 2 Jahren hörten wir zum ersten Mal von Uridu. Das Projekt stellt eine Art solarbetriebenen MP3 Player her, welcher ca 400 wichtige Fragen zu Themen wie Aids, Krebsvorsorge, Verhütung und Hygiene beantwortet. In abgelegenen und armen Gegenden können die Menschen das Gerät benutzen um sich einige Grundlagen anzueignen.
Wir bringen 5 Geräte in unterschiedlichen Sprachen (Suaheli, Französisch, Englisch) mit und übergeben diese an die Ärzte. Der Auftrag lautet die Geräte in der Praxis zu testen und wenn diese einen guten Dienst tuen, wollen wir im Sommer weitere Geräte mitbringen.
Auch diese Aktion hat uns lediglich einige E-Mails gekostet und kann dabei doch so vielen Menschen helfen.
Danach werden wir wie jedes Jahr vermessen. Einen Tag später erhalten wir maßgeschneiderte Hemden aus typischen Stoffen und Farben des Kongo. Immer wieder kann man gespannt sein, wie die Hemden dieses Mal aussehen werden.
Erstellt werden die Hemden von den Handicap Boys. Eine Gruppe von ca 6 Jugendlichen, die alle eine Behinderung haben. Bereits vor 4 Jahren haben wir Interviews mit ihnen gemacht und sogar ein Musikvideo gedreht.
Nach einem langen Tag voller Meetings wird abends extra für uns der Generator angeschmissen. Dann heißt es alle Geräte an die Steckdose und hoffen, dass er eine zeitlang hält, damit alle Akkus voll werden.
Mehrfachstecker und Überspannungsschutz bringen wir aus Deutschland mit.
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