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/ Georgia on my mind

In den Bergen

Georgien, 10. October 2019
Unser heutiges Programm sieht eine Fahrt in zweithöchstgelegene, dauerhaft bewohnte Dorf der Welt vor. Um dorthin zu kommen, werden wir auf zwei Allradfahrzeuge verteilt, unser Reisebüschen ist für die Strecke ungeeignet. Bei strahlendem Sonnenschein und bester Sicht machen wir uns auf den Weg nach Uschguli. Dieses Dorf liegt in 2200 Metern Höhe am Ende der Welt. Dort wird Ski gefahren, im Sommer kann man wandern. Die Hauptattraktion sind allerdings die vielen Wehrtürme. Ein Teil des Ortes wurde in den achtziger Jahren von einer Lawine zerstört. Aus Sicherheitsgründen wurden die swanetischen Einwohner aus ihren Bergen in die aserbaidschanische Grenzregion zwangsumgesiedelt, wieder mitten ins Nichts der Halbwüste in Niederkartelien.
Die Fahrt dorthin geht erst auf einer betonierten Straße entlang am Enguri. Die Herbstfärbung und der Sonnenschein sind eine atemberaubende Kombination. Nach einigen Kilometern verwandelt sich die Straße in eine abenteuerliche Piste. Wir fahren durch Matsch, Schlaglöcher von ziemlicher Größe, durch Bäche, hervorgerufen von Regenfällen. Für Einheimische ist das natürlich Alltag, sie drängeln und Überholen ohne Rücksicht auf Verluste. Auch der Gegenverkehr ist nicht zu unterschätzen. Zeitweise fahren zehn Kleinbusse und PKW Kolonne. Alle wollen zum selben Ziel, oder kommen von dort. Dass das für einen kleinen Ort zu viel ist, kann man an den modernisierten Gebäuden sehen. Nicht mehr Stein auf Stein und Schieferdächer sind die Baumethoden, sondern bunter Kunststoff und Wellblech. Es gibt einige Kartoffelfelder, ansonsten bestreiten die Dorfbewohner ihren Lebensunterhalt durch die Touristen.
Auch wir wandern erst durch den Ort und danach am Enguri entlang Richtung Gletscher, um nach einer Stunde Wanderzeit zu picknicken und uns auf den Rückweg zu begeben. Anschließend geht es wieder zurück nach Mestia. Die Straße ist nicht besser geworden, allerdings hat der Fahrer das Tempo etwas angezogen.
Beim Hotel angekommen, erfahren wir, dass im hiesigen Kulturzentrum ein Benefizkonzert stattfinden soll, für ein einheimisches krankes Kind. Dort erlebt man echte georgische Musik und den berühmten polyphonen Gesang, einheimische Tänze und Gedichte (,die allerdings unverständlich bleiben). Heute Abend futtern wir swanesisch.

Uschguli

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