Eine Woche, viele Erfahrungen und ein paar Frustrationen später, sitzen wir jetzt in unserem eigenen Auto. Wir haben nach unserer Ankunft jeden Tag genutzt und haben mehrere Stunden nach Autos gesucht. Das Problem war nur: die Autos waren entweder zu weit weg, zu teuer, schon vergeben oder erst in einem Monat zu haben. Wir wollten gerne ein Auto welches bezahlbar, schnell zu haben, in unserer Nähe (am besten mit unter 2 Stunden Fußmarsch zu erreichen) und es sollte auch ein wenig unseren Erwartungen entsprechen. Eigentlich dachten wir, dass sei nicht so schwer… war es doch! Wir hatten schon fast aufgegeben und uns damit abgefunden Australien zu Fuß zu durchqueren. Diesen Plan haben wir doch schnell verworfen aus 3 Gründen.
1. Besonders ich mag kein wandern, vor allem nicht mit schwerem Gepäck auf dem Rücken und schon kurze Strecken waren die Hölle.
2. Im Hostel zu schlafen war etwas, dass wir nicht unnötig ausdehnen wollten. Mit 10 Leuten in einem Raum zu schlafen kann recht Abenteuerlich sein. Mal wird man davon wach, dass zwei sich lautstark Streiten, weil der eine im falschen Bett liegt. Ein anderes Mal kann man nicht schlafen, da ein Bettnachbar die ganze Zeit sehr laut pupst. Dieser Geruch kombiniert sich dann auch noch mit dem allgegenwärtigem Schweiß-, Fuß- und Deogeruch. Außerdem hatte man Null keine Privatsphäre.
3. Sollte Laufen immer die letzte Option sein 😉
Ehrlich gesagt hatten wir es ganz schön eilig und wollten unbedingt aus dem Hostel ausziehen. Wir waren nach 4 Tagen aktiver Suche echt gefrustet. Als wir schon dachten wir würden kein Auto mehr finden, hat Sammy von zwei super süßen Mädels eine Nachricht bekommen ob wir uns nicht noch am selben Tag treffen wollten. Wir also noch am selben Tag hin und das Auto angeguckt. Es war ein verhältnismäßig kleines Auto, erst hatten wir immer nach einem Van gesucht. Der Vorteil an dem Auto war jedoch, dass man sich damit überall hinstellen kann ohne, dass es sofort auffällt. Es hat ein bequemes Bett, recht viel Stauraum, verhältnismäßig wenig Kilometer auf der Uhr und war erst in erster Backpackergeneration, da die Vorbesitzerinnen es selber ausgebaut hatten. Die beiden waren Deutsche, das hat uns so einiges erleichtert und wir haben uns so gut verstanden. Das Treffen ging insgesamt circa 4 Stunden, zwei bis drei davon haben wir allerdings mit Kaffee trinken und quatschen verbracht. Auch haben sie uns ganz viel beim Ummelden geholfen und am Tag des Verkauf´s haben wir auch nochmal mehrere Stunden uns hingesetzt und noch Kaffee zusammen getrunken. Am liebsten wären wir mit ihnen zusammen gereist… ging ja leider nicht 😉.
Das Auto hatten wir am Montag besichtigt und ab Mittwoch hat es uns offiziell gehört (also exakt eine Woche nach unserer Ankunft in Melbourne). Donnerstag haben wir uns dann noch mit einer Freundin getroffen uns haben unsere Bankkarten abgeholt, dann ging es aber schon weg aus Melbourne. Das Wetter stellt uns gerade ein wenig auf die Probe, da es super windig ist und fast die ganze Zeit stark regnet. Die Great Ocean Road wird als traumhaft schön beschrieben, konnten wir uns allerdings schlecht vorstellen. Es hat die letzten Tage ziemlich viel geregnet und die Sonne hat sich kaum sehen lassen. Jetzt sind wir auf der Hälfte zwischen Melbourne und Adelaide. Wir haben bis jetzt jede Nacht mit Meerblick geschlafen und genießen unsere Zeit in Australien sehr.
Eine Sache ist uns besonders in der ersten Woche total aufgefallen, die Australier haben eine ganz andere Grundauffassung von links und rechts. Nicht nur das man immer links aneinander vorbei geht (wir sind am Anfang regelmäßig fast in alle reingelaufen, weil wir rechts vorbei wollten), sondern auch auf der Rolltreppe steht man links und geht rechts vorbei. An den Verkehr haben wir uns aber jetzt langsam gewöhnt. Ich habe am Anfang immer unsere Scheibe geputzt, weil der Blinker hier rechts ist und ich aber immer der linken Hebel bedient habe. Aber alles eine Sache der Gewöhnung.