Oruro
In der Nacht hat es geregnet und es ist immer noch Wolken verhangen. Trotzdem entscheiden wir uns, die alte legendäre Straße zu nehmen. Dieses Mal muss ich nicht den ganzen Staub schlucken, aber die Tiefsicht ist stark eingeschränkt.
Die Strasse gilt als abgehakt, als wir den höchsten Punkt der Route mit fast 4800 m Höhe erreichen.
Heike hat sich sofort entschieden diese Tagestour im Truck zu verbringen. So muss sie nicht miterleben, wie wir uns mit den Motorrädern mitten durch La Paz schieben. Fußgänger, unzählige Kleinstbusse, aber auch stinkende LKWs und Busse, die die Steigungen nur mit größter Mühe bewältigen. Unser Motorradguide hat offenbar nicht die beste Ortskenntnis, denn trotz permanentem Durchschlängeln treffen warten Roberto, Jaime und Heike im Begleittruck am Ortsausgang schon seit 40 Minuten. weiter geht es Kilometer fressend nach Oruro. Oruro kommt uns vor wie ein Moloch. Nicht die Dimension von La Paz, aber durch Sperrungen nach Wahlprotesten kommt die Fahrt dem Nahe. Wir trauen uns abends nur kurz um die Ecke. Die Stadt wirkt riesig und wir stehen den Wahlprotesten doch recht skeptisch gegenüber.