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/ Von Cuxhaven nach Prag - #elbe22
Wenn man an einem Pausentag wirklich Pause machen wollen würde, könnte man z.b am Fahrrad rumschrauben. Hier im Hotel haben sie richtig eine kleine Werkstatt. Sehr sympathisch.
Ich hatte allerdings heute weit besseres vor und habe mich in der Früh gleich wieder aufs Fahrrad geschwungen und bin Richtung Magdeburg Innenstadt gefahren. Mein Hotel lag etwas dörflich und abseits, aber sehr zu empfehlen.
Am Vormittag kam mein Felix-Neffe tatsächlich extra aus Berlin angefahren, um den Tag mit mir zu verbringen. Der Zug war pünktlich und wir gingen direkt los, um für ihn ein Fahrrad von einem Freund zu leihen.
Da Sophie, Felix' Freundin, ein paar Jahre in Magdeburg studiert hat, war er bestens vorbereitet, wusste, was ich unbedingt sehen muss und hatte die Tourenplanung voll unter Kontrolle.
Nach dem ersten Eis (Eisdiele am Elbufer mit allerfeinstem Ingwer-Zitronen-Eis) betraten wir tatsächlich den Elbgrund.
Magdeburg wurde auf einem Felsen errichtet, der nur bei extremen Niedrigwasser erkennbar ist. Geologisch sehr spannend, weil einzigartig.
Auch der Dom ist besonders beeindruckend. Äußerlich gefällt er mir sehr gut und innen beherbergt er diverse Kunstschätze.
"Die Mädchenkörper scheinen wahrhaftig durchbebt von den Gefühlen der himmlischen Freude bis hin zu Verzweiflung und Schmerz.
Eine bildhafte Gegenüberstellung von ewiger Seligkeit und ewiger Verdammnis."
(Zitat Trescher-Reiseführer)
Und sogar ein Barlach ist zu finden. "Ein Kriegsehrenmal, das vom Künstler selbst als Anti-Kriegsmahnmal verstanden wurde."
Besonderen Spaß hatte ich natürlich an dieser Mauerbemalung an der Promenade. Die gesamte Elbe von der Quelle bis zur Mündung. Alle Orte drauf. Fast meine Reise 😁🚴♀️.
Und noch eine Sehenswürdigkeit: Die Grüne Zitadelle, das letzte Projekt von Friedensreich Hundertwasser. 2005 erbaut. Erstaunlich groß und sehr lebendig.
Magdeburg hat wirklich viel zu bieten. Ich hatte nach einigen Erzählungen keine großen Erwartungen, aber ich wurde eines besseren belehrt. Die Stadt gefällt mir sehr.
Zum Abschluss sind wir noch ein Stündchen kreuz und quer durch die Parks, und die Straßen geradelt. Eine gute Art, eine Stadt zu entdecken.
Herzlichen Dank, mein Felix, für diesen wunderbaren Tag. Ich bin ganz beseelt.
Und - übrigens - wenn ich sage, kreuz und quer, dann meine ich kreuz und quer 😂🙈. Das ist die Komoot-Aufzeichnung. Am Ende waren es mit hin und zurück Hotel wieder knapp 40 km.
Morgen geht's nach Dessau. Keine große Strecke, aber das ist in Hinblick auf die Wetteraussichten gut so.