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Lombok I. Anreise, Kuta, Silberschmied

Indonesien, 27. September 2022
Die Überfahrt mit dem Fastboat klappt glücklicherweise problemlos. Von der, von vielen zwischen den Inseln reisenden, gefürchteten Seekrankheit bleibe ich verschont. Vor dem Hafen von Gili Air sehe ich einen Segler aus Sønderborg ankern und frage mich, ob sie wohl hergesegelt oder verschifft wurde. (liebe Flensburger, wie lang braucht man für die Strecke wohl?) An Lomboks Hafen Bangsal finde ich meinen Fahrer zum Glück sofort. Nach 2 Std Bootsfahrt legen wir noch knapp 2 Stunden Autofahrt nach Kuta in den Süden der Insel zurück. Lombok ist hauptsächlich muslimisch geprägt, hier hört man zu den Gebetszeiten auf der ganzen Insel den Ruf des Muezzin. Meine Unterkunft ist wirklich schön, ein kleiner Bungalow in einer grünen Anlage mit Pool und eigenem Café. Daran, dass die Dächer nicht plan an die Wände anschließen, habe ich mich inzwischen gewöhnt und auch an die Besuche von Geckos und Co. Nur eine erschreckend große Spinne, die aus meinem Handtuch herrausschießt, hat einen Ekeltanz meinerseits zur Folge. Die ersten Tage bin ich der einzige Gast in der Unterkuft. Ich lege also einen Waschtag ein und verbringe anschließend noch ein paar entspannte Stunden am Pool. Am Abend esse ich ein hervorragendes Gado Gado im Warung in der Straße. Am nächsten Morgen mache ich mich zu Fuß auf in den Ort Kuta. Kuta liegt am Strand, der leider recht bebaut durch eine riesen Promenade und kleine Hütten ist. Dahinter jedoch erscheint ein sensationelles Bild der Küste. Der Ort ist klein und lebendig aber nicht so voll und laut wie Ubud oder Padang Bai. Kleine lokale Geschäfte und Straßenstände wechseln sich ab mit großen Tauchläden und Surfschulen. Ich finde ein nettes Café von dem ich eine Weile das Treiben beobachte. Zurück in meinem Bungalow, lese ich auf der Terasse, während die Mitarbeiter Kokosnüsse ernten und mir trinkfertig servieren. So lässt es sich aushalten!
In der Nähe, im Dorf Batu Bambu gibt es einen Silberschmied, der Workshops anbietet, in denen man seinen eigenen Schmuck herstellen kann. Leider ist er in der Region bisher nicht sehr bekannt und so kann mir niemand was dazu sagen, ob es sich lohnt. Ich bin aber völlig hin und weg von der Idee und möchte es unbedingt ausprobieren! Schon in Sidemen hatte ich diese Möglichkeit entdeckt, wollte es mir aber aufsparen für Lombok, weil ich hier einfach mehr Zeit eingeplant hatte. So lasse ich mich von einem Fahrer der Unterkunft am nächsten Mittag an der Schmiede absetzen. Der Silberschmied Pai bespricht mit mir, was ich fertigen möchte, berät mich und versteht sofort was ich meine. Ich möchte einen Ring, der meinen Kopenhagenring ergänzt, die Form aufnimmt und den man quasi auf den anderen Ring draufsteckt. Er zeigt mir eine ähnliche Form und ich stimme zu. Jeden einzelnen Schritt zeigt und erklärt er mir, um mich dann selbst machen zu lassen. So fertige ich innerhalb von zwei Stunden einen Ring aus 4g Silbernuggets, die auf Lombok abgebaut wurden. Ich schmelze die Nuggets ein, walze den Klumpen zu einer Stange, forme daraus das Band, schmelze winzige Teile des Bandes erneut ein, um aus ihnen kleine Plättchen zu hämmern, die ich dann zusammenlöte und setze das Band dran. Am Ende wird alles geschliffen und geputzt. Das ganze geschieht an Arbeitstischen und Maschinen an denen schon sein Großvater als Silberschmied gearbeitet hat. Pai sagt, er habe selten Kunden, die so viel selbst machen und ich sei sehr geschickt. Ob er das zu jedem sagt, weiß ich natürlich nicht. Ich bin begeistert vom Prozess und von dem Ring, den wir gefertigt haben. Mein Plan geht perfekt auf und so habe ich mir selbst eine wunderschöne Erinnerung an diese Reise geschaffen.

Lombok

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