Im Tongariro Nationalpark Village habe ich ein kleines Zimmer in einem Hostel gemietet. Der Nationalpark diente in den Herr der Ringe Filmen als Kulisse für Mordor und selbst ich Nicht-Hardcore-Fan bin beeindruckt von dem was ich hier sehe und was für ein mystisches Gefühl hier herrscht. Die Idee hier die berühmte Alpine Crossing Wanderung zu machen, schlage ich mir schnell aus dem Kopf, denn bei Ankunft erfahre ich, dass das Shuttle-Unternehmen, die Fahrten für die kommenden Tage aufgrund der Wetterbedingungen bereits abgesagt hat. Regen und Wind werden mich also auch hier begleiten. An meinem ersten Tag hier beschließe ich trotz grau in grau den kurzen Weg zu den Taranaki Falls zu laufen. Der Weg ist angenehm zu laufen, er schlängelt sich durch Wald und offene bemooste Berggebiete, am Fluss entlang bis zum Wasserfall. Das Wetter hingegen lässt zu wünschen übrig. Es regnet fast durchgängig, der Weg führt 6km durch Pfützen und Schlamm und über nasse Steine. Teilweise kommt mir das Wasser entgegengeflossen. Meine Hose ist durch und auch meine Jacke lässt an einigen Stellen Wasser durch. Als es dann kurz vor dem Ziel auch noch anfängt zu hageln, kann ich nur noch lachen. Am nächsten Tag ist das Wetter nur unwesentlich freundlicher, aber die Straße den Vulkan hinauf ist wieder geöffnet, also fahre ich ein Stück hoch um auf Mordor zu blicken. Ein kleiner Spaziergang zu Gollums Pool (ein weiterer Wasserfall) ein Besuch in der Ausstellung des Visitorcenters und eine Autofahrt um die nebeneinander liegenden Vulkane Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu, machen mir Lust, die Herr der Ringe Filme nochmal anzusehen. Nachmittags treffen sich nasse und frierende Menschen aus aller Welt am Ofen im Wohnzimmer des Hostels. Ich verbringe meine Zeit hier mit anderen Deutschen aus Flensburg, einem Kanadier und zwei Israelis.