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Bhaktapur

Nepal, 16. November 2022
Nach fast 4 Wochen sind wir nun wieder in Kathmandu! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist. Mit so vielen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck fällt es einem aber gar nicht so schwer, sich langsam auf Thailand vorzubereiten und zu freuen.

Bevor es aber weitergeht, möchten wir noch von unserem Ausflug nach Bhaktapur sowie zum Verbrennungstempel Pashupatinath berichten, wo wir heute waren.
Mit einem (für Max wie immer viel zu kleinen) Taxi ging es für uns zunächst in die Königsstadt Bhaktapur, die Stadt der unzähligen Tempelanlagen und mit Holzreliefs verzierten Wohnhäusern. Da die Stadt bereits seit vielen Jahren auf der Liste des Weltkulturerbes steht, wollten wir uns auf jeden Fall ein eigenes Bild von ihr machen - und wir wurden nicht enttäuscht!

Trotz der Erdbeben sind in der Stadt viele Gebäude gut erhalten oder im alten Stile wieder aufgebaut worden, weshalb die Gassen einen unheimlichen Charme versprühen.
Während wir von Tempel zu Tempel geschlendert sind - von denen einer schöner war, als der nächste-, haben wir die unzähligen, aus Holz geschnitzten Türen und Gebäude bewundert, die sich rechts uns links von uns aufreihten. Da in der Stadt knapp 90% Hindus leben, hatten wir fast ein wenig das Gefühl, durch einen Ort in Indien zu bummeln.
Außerdem wirkte der Ort für uns viel traditioneller, als die Städte, die wir bisher gesehen haben. An den Hauseingängen saßen meist Frauen in bunten Saris, die mit Handarbeiten beschäftigt waren. Gleichzeitig sah man Männer, die gemeinsam Brettspiele gespielt haben oder Gruppen an Jugendlichen, die in ihren Schuluniformen an uns vorbeiliefen. Insgesamt wirkte die Stadt auf uns deutlich ruhiger, als Kathmandu - was ebenfalls ganz angenehm war.

Gestärkt von einem Joghurt- und Eissnack fuhren wir dann weiter zu einer sehr bekannten hinduistischen Verbrennungsstätte, dem Pashupatinath Tempel. Auf diesen hat sich Jana besonders „gefreut“, weil sie schon einiges über die Verbrennungsrituale gelesen hatte. Neben dem Tempel gibt es zwei Plätze, an denen die Verstorbenen verbrannt werden - einer für die Mittelklasse und einen für die gut betuchten Familien. Früher gab es sogar noch mehr Plätze, da die Menschen abhängig von ihren Kasten verbrannt wurden. Diese Aufteilung wurde jedoch abgeschafft.

An diesen Plätzen werden die Verstorbenen im Beisein ihrer Angehörigen gewaschen und verbrannt. Die Überreste der Verbrennung sowie die Kleidung des Verstorbenen werden in den Bagmati geworfen, der in den heiligen Fluss Ganges übergeht.

Im Hinduismus glaubt man, dass durch die Verbrennung die Seele freigesetzt wird und der Körper, bedingt durch das angesammelte Karma, in neuer Gestalt wiedergeboren wird. Abhängig davon, wie viel Gutes der Mensch in seinem Leben getan hat (oder wie viele Karmapunkte er gesammelt hat), wird er entweder als Mensch, als Tier, als Pflanze oder Stein wiedergeboren. Die Familie führt viele Rituale durch, damit diese Reinkarnation auch wirklich gelingt - denn mit jeder Wiedergeburt kommt der Mensch deshalb dem Nirvana, dem ewigen Leben, ein Stück näher.

Für uns hatte dieser Ort eine ganz besondere Dynamik, weil dort nicht nur trauernde Menschen zu sehen waren. Der Tempel wird nicht mit einem „endgültigen Abschied“ verbunden, sondern mehr mit einem Neuanfang.
Es war sehr spannend, mitzuerleben, wie unterschiedlich Menschen mit einem anderen religiösen Hintergrund mit dem Tod und Abschied umgehen. Wieder einmal haben wir an nur einem Tag unglaublich tief in eine andere Kultur eintauchen dürfen, wofür wir so dankbar sind. Genau diese Momente sind es, die das Reisen für uns so besonders machen und uns zeigen, wie bunt und vielfältig diese Welt ist.
Max sitzt in den Taxis wie die Figuren bei Mario Kart 🤣
Mittag! Mandeleis & Kokosjoghurt!
Pashupatinath

Bhaktapur

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