Bühne frei für New York

Es ist wie im Film. Nach einem 15 Stunden Flug und dementsprechend wenig Schlaf, führt uns der Weg zur Unterkunft erstmal direkt über den Timesquare. Mit unseren Rucksäcken auf den Schultern und einem leeren Magen, springt auch schon Spiderman höchstpersönlich um die Ecke. Micky Maus ist auch nicht weit und Prinzessin winkt uns zu einem Foto heran. „Na das kann ja heiter werden“ denken wir uns, während wir all die Einladungen zu einem kostspieligen Foto dankend ablehnen. Wir machen es uns erst mal im Central Park gemütlich, um uns von den Strapatzen etwas zu erholen und um die Zeit bis zum Check-In zu überbrücken. Unsere Unterkunft wirkt wie ein Mix aus Knast und Jugendherberge, doch wir haben ohnehin nicht vor, all zu viel Zeit in unserem Zimmer zu verbringen. Und Gott sei Dank ist am nächsten Tag auch all unsere Energie zurück und sogar die Abenteuerlust klopft wieder lautstark an. Also ab geht’s. Ganz schön schwer sich bei all den Attraktionen zu entscheiden, doch die enorm hohen Eintrittspreise sorgen dafür, dass es nicht zu sehr ausartet. Auf jeden Fall mit dabei ist das 9/11 Museum, denn jeder von uns weiß noch ganz genau, was er/sie an diesem Tag gemacht hat, bis die Nachricht der eingestürzten Zwillingstürme die ganze Welt erschütterten. Mit gemischten Gefühlen verlassen wir das bewegende Museum und freuen uns über den Sonnenschein und über eine kostenlose Bootsfahrt über den Hudson River. An den folgenden Tagen genießen wir grandiose Aussichten, leihen uns ein Rad um den Central Park zu erkunden und fahren mit dem Touri-Bus. Wir schlendern durch saftig grüne Parks und durch die Wall-Street, über den Broadway und an zahlreichen schicken Läden vorbei. New York ist wie im Film. Doch längst nicht für alle. Von einem Hochhaus, in dem ein Appartement 60.000.000 $ kostet, ist es nicht weit bis zu der Treppe auf der Obdachlose mit einem Pappschild auf sich aufmerksam machen. Während dutzende Menschen in schicken Restaurants unbezahlbare Speisen verdrücken, holen um die Ecke verzweifelte Hungrige das weggeworfene Essen aus Mülleimern. Auch für uns ist es völlig unvorstellbar, wie viel man verdienen muss, um sich ein Leben in dieser Mega-City leisten zu können. Denn ALLES ist einfach unfassbar teuer – außer die Erdbeeren in China Town, da haben wir ein Schnäppchen ergattert und sind überglücklich. Vielleicht sind es auch diese Gegensätze, die die Stadt so besonders machen. Wir bereuen auf jeden Fall keinen einzigen Tag in der Stadt, denn New York hat uns verdammt gut getan.

Was wir in New York gelernt haben:

1. Jedes 10. Kind, das in New York zur Schule geht ist obdachlos
2. Die Freiheitsstatue hat die Schuhgröße 1143
3. Man verwechselt leicht die unzähligen Helikopter mit einem aktiven Bienenschwarm
4. Das One World Trade Center ist 1776 Fuß hoch und symbolisiert damit die Unabhängigkeitserklärung aus dem Jahr 1776
5. Nicht nur das Berühren vom Kopf des Charging Bull bringt Reichtum und Glück, sondern auch das Berühren seines Gemächts