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/ München - Venedig

28. Tarzo

Ort bestimmen …, 12. July 2023
Villa Al Pini
Die Nacht haben wir ohne erkennbare Spuren überstanden. Das Frühstück war wie das Abendessen erstaunlich gut. Sogar echten Café americano oder Cappuccino gab es. Das Beste an diesem Morgen war aber der Ausblick! Zurück sehen wir Belluno mit der Schiara und den benachbarten Dolomiten. Nach Süden sehen wir die italienische Tiefebene mit der Lagune von Venedig am Horizont. Wow!
Gerade die Berge sind noch unter Wolken, aber trotzdem!
Nach Westen blickend sind dunkle Wolken im Anmarsch. Wir starten auf dem Fahrweg und sehen die dunkle Wand immmer näher kommen. An einem Joch begegnen wir einer Schafherde mit Schäfer, als die ersten Tropfen fallen. Hier verzweigen sich die Wege, eigentlich wären wir auf den Gratweg gegangen, aber bei dem sich ankündigenden Gewitter nehmen wir einen Weg direkt nach unten in den Wald hinein, nach wenigen hundert Metern taucht eine alte Hütte auf, die Tür lässt sich öffnen und wir gehen hinein. Da regnet es auch schon richtig und es donnert und blitzt. Durch das Dach tropft es an einer Stelle, aber hier fühlen wir uns sicher. Nach ein paar Minuten gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit, denn nur durch die leicht geöffnete Tür kommt Licht. Die Hütte besteht aus einem Raum mit einer offenen Feuerstelle unter einem Kamin und einem Herd am anderen Ende. In der Mitte steht ein langer Tisch, dahinter eine Bank. Merrit sitzt auf einer weiteren Bank neben der Tür, ich auf einem Holzklotz an der Stirnseite des Tisches.
Als es aufhört zu regnen wagen wir den Aufbruch, wir sind auf der dem Wetter abgewandten Seite und können schlecht erkennen, ob es in der Ferne besser oder schlechter wird.
Wir folgen dem Weg abwärts und hoffen auf einen tiefer gelegenen Fahrweg zu kommen. Der markierte Weg knickt aber plötzlich nach rechts ab und verläuft das horizontal. Ok, passt auch, das ist unsere Richtung. Der Weg ist eigentlich gut markiert, an einer Stelle verpassen wir den Hinweis nach unten zu gehen, merken das aber schnell und folgen weiter dem Weg, immer noch relativ auf einem Niveau. Der obere Fahrweg kann nicht weit weg sein. Aber über den steilen Hang im Wald doch nicht erreichbar.
Dann hören irgendwie die Markierungen auf. Der Weg ist etwas zugewachsen, ein Baum liegt quer und wir sind nicht sicher, ob wir noch richtig sind. Wir gehen hin und her zur letzten Markierung, sehen aber keine neue. Der Wald ist dicht und schon dunkel, aber es wird immer dunkler, wir erkennen gar nichts mehr. Da ist die nächste Gewitterfront schon über uns, es regnet stark und gewittert auch heftig.

Wir legen die Stöcke zur Seite (Metall) und stellen uns in den Windschatten einer größeren Lärche. Wir werden immer nasser, ich hole meinen Regenrock heraus und decke uns wie unter einem Zelt damit etwas ab, Dann läuft der Regen nicht so an der Jacke-Hose runter in die Schuhe. Nach einiger Zeit sind die Donner von der anderen Seite zu hören und der Regen lässt nach. Es scheint überstanden. Ich gehe nochmals in die Richtung, in der ich den Weg vermute. Tatsächlich hinter dem umgestürzten Baum und vorbei an einem Felsen finde ich das nächste Zeichen. Es ist auch wieder viel heller. Der Weg führt auf eine Wiese, die jedoch durch Stacheldraht quer über den Weg eingezäunt ist. Kein Tor oder Überstiegshilfe zu erkennen. Der Weg geht aber deutlich dahinter weiter. Da hilft nur Rucksack abnehmen und unter dem Zaun hindurch rollen. Schnell sind wir beide auf der anderen Seite. Geschafft! Der Weg ist breit und anscheinend viel von Kühen genutzt. Das führt zum Ziel! Die erste Alm taucht auf und immer mehr Ferienhäuser. Wir kommen auf eine Fahrstrasse und folgen ihr bergab. Nach einiger Zeit geht ein Wanderweg ab, der ins Tal führt und dabei immer wieder die Fahrstrasse kreuzt. Es kommen kleine Siedlungen und schließlich Revine, ein hübscher kleiner Ort mit Wallfahrtskirche und einer Bar! Hier machen wir Pause! Die Sonne scheint und es ist richtig warm geworden. Die Sachen trocknen schnell und werden eher wieder vom Schweiß nass. Wir folgen einem Spazierweg, der wieder leicht ansteigt. Später wird der Weg kleiner. Und kleiner,zugewachsen und kaum erkennbar, ist kein guter Wanderweg mehr, schließlich kommen aber in Tarzo heraus. Hier stehen die ersten Olivenbäume auf unserem Weg, Wein hatten wir schon kurz davor gesehen.
Unsere Unterkunft ist das Al Pini. Wir kommen uns vor wie im Paradies. Werden mit einem Glas Schorle begrüßt und das Zimmer mit Bad ist wunderschön und alles ist liebevoll eingerichtet. Das war ein Tag!
Andreas und Beate von gestern Abend sind auch schon da! Hinzu kommt Dirk, den wir in Belluno kennen gelernt haben, sowie Menje und Meinhold, die spontan entschieden hatten, nicht auf der Rifugio Visentin zu bleiben, sondern weiter zu gehen. Am Ende wurden sie mit dem Auto ein Stück mitgenommen.
Wir bekommen ein tolles Abendessen, mit feinem Salat, Carpaccio, Perlhuhn, Tiramisu / Zitronensorbet mit Lavendel, mmh!
Abendessen in der Runde der Venedig Wanderer (5 fehlen noch)
Die Villa von Innen
Erster Olivenhain
Oben links auf dem Gipfel, col Visentin
Pause in Revine
Wallfahrtskirche mit Kreuzweg oberhalb von Revine
Regenzeug ablegen
Appenin in der Ferne
Die Wolken verziehen sich
Nach Osten, in der Ferne Slowenien?
Wir erkennen die Lagune von Venedig am Horizont
Erfolgreiche Unterquerung vom Stacheldraht
Unterschlupf beim ersten Gewitter
Drinnen fühlen wir uns sicher
Gewitter kommt auf uns zu
Regen in der Ferne
Richtung Belluno und Schiara
Richtung Westen, Regen
Unter uns Vittorio Veneto und die Autobahn
Dolomiten
COL Visentin I’m Rückblick
Auf gehts
Die Dolomiten am Morgen
Dolomiten
Venedig
Dolomiten
Richtung Westen

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