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/ Mein Reisetagebuch

Cusco

Peru, 10. September 2024
Gute zwei Wochen arbeite ich nun schon als Volunteer im Kindergarten. Vier Tage davon konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen. Nun bin ich aber wieder voll und ganz dabei und werde so schnell keinen Tag mehr fehlen. Die Freude der Kinder mich wiederzusehen war riesig.
Vergangene Woche wurde ich gefragt, welche Unterschiede mir zu deutschen Kindergärten aufgefallen sei. Grundsätzlich gehen die Unterschiede schon bei der „Erzieherin“ los. Anders als in Deutschland ist sie eher wie eine Lehrerin anzusehen und wird daher sowohl von den Kindern als auch den Eltern „professora“ genannt. So ist der Kindergarten eher wie eine Vorschule und einen Großteil der Zeit lernen die Kinder etwas Neues und bearbeiten dazu Aufgaben oder müssen ihr neues Wissen anwenden. Die vergangene Woche wurde das Thema „Peruanische Dschungeltiere“ behandelt. Dazu mussten die Eltern selber Plakate gestalten, auf denen zu einem bekannten Dschungeltier die wichtigsten Charakteristika standen. So brachten die Eltern Steckbriefe zum Tiger, Jaguar, Tukan, Krokodil oder Delphin mit. Die Lehrerin ging mit den Kindern die ganzen Plakate durch. Im Anschluss mussten die Kinder einzeln nach vorne kommen und zu einem der Tiere die wichtigsten genannten Charakteristika wiedergeben. Danach begann der uns bekannte Kindergartenalltag. Die Kinder bekamen ein Blatt, auf dem vier verschiedene Dschungeltiere abgebildet waren. Nun sollten sie diese farbig anmalen oder mit verschiedenen Materialien bekleben.
Zwei Tage später wurde das Thema abgeschlossen und die Lehrerin ging zu einem neuen Themengebiet über - peruanische Insekten. Auch hier mussten die Eltern wieder Plakate mitbringen, die gemeinsam durchgegangen wurden. Anschließend wurden Marienkäfer und Bienen gebastelt.

Der Kindergartenalltag in Peru unterscheidet sich stark vom deutschen System. Eine Kindergartengruppe besteht nur aus 12 Kindern, was aber auch daran liegt, dass es nur eine Lehrerin gibt - mich als Freiwillige darf man natürlich nicht vergessen. Der Kindergarten an sich besteht auch nur aus einem Raum und es gibt kein Badezimmer, sondern nur einen Eimer vor der Tür. Teilweise kommen die Kinder komplett dreckig in den Kindergarten oder haben kein Essen zum Frühstücken dabei. Teilweise wechseln sich die Eltern ab und kochen auch mal für alle Kinder, damit jeder im Kindergarten etwas zu essen bekommt. Dies ist allerdings nicht jeden Tag der Fall. Heute brachte eine Mutter Milchreis für die gesamte Gruppe mit und die Lehrerin schenkte jedem Kind eine kleine Packung Cornflakes. Tatsächlich bin ich aktuell selber am Überlegen, ob ich für die Gruppe auch mal etwas zu essen koche - ganz entschieden habe ich mich aber noch nicht.

Cusco

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