( Overview
/ Von Deutschland Richtung Mongolei
Nach zwei Tagen wirklich faulenzen und Kraft tanken, habe ich mich aufgemacht weiter Richtung des Sees Tengiz zu laufen.
Die letzten zwei Tage waren auch perfekte Tage zum Ausruhen, denn es hatte stark gewittert und gestürmt und auch ich habe auch wieder seit langem wirkliche Müdigkeit gespürt. Also alles läuft nach Plan 😁
Beim Verlassen des Dorfes, habe ich den Polizisten am Ortsausgang getroffen, der überrascht war, dass ich noch im Dorf bin. Hatte ihm ja gesagt, dass ich nur für eine Nacht bleibe 😅
Egal war jetzt ja auf dem Weg 😁
Auf dem Schotterweg wieder unterwegs zur Hauptstraße, überholte mich ein großer Lastwagen. Erst sah es so aus, dass er weiter fährt, doch er hielt an und setzte nochmal zurück. Öffnete die Beifahrertür und sagte erst auf Englisch "Jump in" 😄
Auch hier wieder spielte ich meine Standard Erzählung ab und stieß auf Unverständnis dass ich keine Angst oder Sorgen habe vor diesem Trip.
Er mahnte mich vorsichtig zu sein und setze mich an der Hauptstraße ab und fuhr zurück auf seine Baustelle, an der er extra vorbei gefahren ist, um mich abzusetzen.
Jetzt bin ich auf dem Weg Richtung Novocherkaskoe um von dort aus die Abzweigung runter Richtung Krasnoznamenskoe zu nehmen.
Es zogen wieder dunkele Wolken auf und ich hab sicherheitshalber meinen Regenschutz angezogen und über Rucksack gestülpt.
Bin eine Zeit lang zu Fuß gelaufen und hatte nicht so viel Glück mit Anhaltern.
Da ich in Europa schon Erfahrungen gemacht hab, dass LKWs keine Anhalter mitnehmen, habe ich es nicht für nötig gehalten den Daumen raus zu halten, wenn diese sich mir nähern.
Heute jedoch wurde ich in Kazakhstan eines besseren belehrt.
Ein Lkw-Fahrer hupte hinter mir und hielt ein Stückchen vor mir an.
Abdumusa war sein Name und er hat mir direkt angeboten mich zu seiner Endstation mitzunehmen, falls ich das möchte.
Ich bedankte mich und lehnte ab und hab ihm gesagt, dass es schon super ist, wenn er mich an der besagten Kreuzung absetzen könnte, es waren noch ca. 25km.
Wir unterhielten uns und er erzählte mir, dass als er mich am Straßenrand sah, direkt den Drang verspürte mir zu helfen und ein gutes Gefühl dabei hatte. 🥰
Auch wenn die Strecke kurz war, haben wir uns sehr gut Unterhalten und uns kennengelernt.
Ich erzählte ihm meine vorerst geplante Route durch Kazakhstan und die Orte die ich besuchen möchte.
Er meinte das er aus Shymkent kommt, wohin ich auch hin möchte und lud mich auch zu sich ein sollte ich dort vorbei kommen. Auch falls er nicht Zuhause sein sollte, sollte ich ihn anrufen und er würde seine Freunde und Familie kontaktieren, die sich um mich kümmern sollten 😁
Aber dann kam auch noch eine besondere Einladung:
Er erzählte mir, dass seine Söhne Beschnitten werden und das es ein großes Fest diesbezüglich gibt und er mich herzlich einläd und sich freuen würde wenn ich es bis zum 16. August nach Shymkent schaffen würde.
Ich hab es in meinen Kalender eingetragen und würde ihm Bescheid geben wenn ich es schaffe 😁
Natürlich ist es DIE Gelegenheit für mich die Kultur hautnah zu erleben, deswegen werde ich es so versuchen einzurichten, dass ich es schaffe.
Kurz vor der Kreuzung, meinte er es gäbe hier ein gutes Restaurant in dem ich leckeres Beshbarmak essen könnte. Denn ich erzählte ihm, dass ich bis jetzt noch kein Beshbarmak gegessen habe und es noch unbedingt probieren möchte.
Er lud mich zum Mittagessen ein und wir gingen in die Gaststätte.
Leider hatten die heute kein Beshbarmak im Angebot, also habe ich Vareniki mit Kartoffelfüllung gegessen, was auch sehr lecker war.
Nach dem Essen und Tee, trennten sich uns unsere Wege.
Doch bevor ich los bin, hatte er mir noch drei Dosen mit Rinder- und Pferdesülze in die Hand gedrückt, mir eine gute Reise gewünscht und gesagt, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben.
Ich dankte ihm tausendfach, verabschiedete mich und machte mich auf den Weg.
Da ich mein Kopftuch irgendwo verloren habe, musste ich mir ein neues kaufen und lief zu einem Gemischwarenhandel im Dorf, das es hier geben sollte.
Dort angekommen, kamen mir auch schon die Frauen im Laden entgegen, da es hier nicht so oft vorkommt, dass jemand mit einem riesigen Rucksack 🎒 durch die Gegend läuft 🤣
Glücklicherweise habe ich dort eine Art Kopftuch gefunden, die den Zweck erfüllte meinen Schweiß von den Augen zu schützen 👌
Auch füllten die netten Damen meine Wasserreserven auf, als ich ihnen auch von meiner Reise berichtete 😊
Die ältere Dame hatte mir sogar frische Gurken aus ihrem Garten geschenkt 🤩♥️
Ich bedankte mich und machte mich wieder auf den Weg nach Krasnoznamenskoe.
Auf dieser Strecke fuhren schon weniger Autos, da ich schon einige Kilometer zurück gelegt habe ohne ein Auto zu sehen.
Ich machte mich gedanklich bereit schon mein Lagerplatz zu suchen, als ich plötzlich ein hupen hinter mir hörte und ein Wagen hinter mir hielt.
Ich musste direkt lächeln, als ich die Frau aus dem Laden auf dem Beifahrersitz gesehen habe.
Es stellte sich heraus das ihre Tochter kurze Zeit später in den Laden kam und sie erzähle von mir und meiner Reise.
Die Tochter hat sich daraufhin entschieden schnell mit der Mutter zu ihr nach Hause zu fahren, dort mir ein Essenspaket zusammenzustellen und mich einzuholen um es mir zu übergeben. 🥰😅🙏
Die Tochter, ihr Name war Assemgul, hatte auch ihre Tochter mitgebracht, weil sie auch neugierig war, wie ein Tourist aus Deutschland aussieht 😄. Also im grundgenommen hatte ich drei Generationen einer Familie gehabt, die mir essen gebracht haben. 🥰
Assemgul hat mir dann auch noch gesagt, dass ihr Bruder in Krasnoznamenskoe wohnt und ich ihn kontaktieren soll, wenn ich dort ankomme um eine Unterkunft zu haben.
Nach kurzem Gespräch meinte sie dann: "Es ist noch so weit bis dahin, das schaffst du doch heute nicht mehr dahin. Komm wir fahren dich dahin?!"
Es war mir schon total unangenehm so viel Freundlichkeit und Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber letztendlich haben sie mich schon fast genötigt mich ins Auto zu setzen 😅
Die Strecke war ein riesiger Umweg für die Familie, aber sie meinten, es ist schön solchen Touristen wie mir helfen zu können.
Diese Aussage war so schön zu hören und ich spürte jetzt voll und ganz die Kazakhische Gastfreundlichkeit und Güte und mir fehlten die Worte. Ich kann es immernoch nicht in Worte fassen wie schön diese Taten, Gesten und Worte sind.
Sie brachten mich bis vor die Stadt an eine Tankstelle, von der aus ich Richtung Stadt laufen konnte.
Nach einem Abschiedsfoto und Abschiedsgrüßen trennten sich unsere Wege dort.
Ich blieb noch eine Weile an der Tankstelle und musste es noch eine Weile sacken lassen, was gerade wirklich passiert ist 😅
Und schaute mir die Verpflegungstüte, die ich in die Hand gedrückt bekommen habe, genauer an.
Folgendes war drin:
Frische und noch warme verschieden gefüllte Piroschki (in Öl ausgebackene Brötchen) 4x gefüllt mit gedünstetem Kraut und Rindfleisch und 4x gefüllt mit Rinder-Wiener, dann eine Einweg Tupper mit ca.1kg gekochtem Buchweizen mit Lammfleisch und Gemüse und noch eine Einweg Tupper mit nochmal ca. 1kg Pilaf (Reis mit Gemüse und Rindfleisch) !!
Ich habe gerade eine Essensration für eine ganze Woche bekommen🙈🤣
Ich war und bin immernoch einfach nur baff und sprachlos.
Ich lief los Richtung Stadt und konnte einfach nicht mehr Hilfe in Anspruch nehmen, das war einfach zu viel des guten.
Dachte ich zumindest...
Es zogen wieder dunkle Wolken auf und ich entschied mich dann doch zumindest Mal bei Assemguls Bruder anzufragen ob ich dort mein Zelt aufschlagen kann, um nicht irgendwo auf einem Feld ggf. noch überschwemmt zu werden.
Als ich dann am Straßenrand wieder meinen Regenschutz auspackte, im Falle eines Regenschauers, fuhr ein Wagen an mir vorbei und hielt dann etwas weiter weg an. Der Mann kurbelte das Fenster runter und rief in Englisch: "Do you need help?"
Ich antwortete in Russisch und erkläre, dass ich nur kurz meine Sachen vor dem Regen schützen möchte und alles OK ist.
Der Kopf verschwand wieder im Auto, die Rücklichter gingen an und der Mann setzte schnell zurück und hielt neben mir an und stieg aus.
Ich weiß leider nicht mehr seinen Namen, aber meine mich erinnern zu können, das er sagte ich soll ihn John nennen, da sein richtiger Name für Ausländer schwierig zum aussprechen ist 🤣.
Gleiches Procedere wie immer, ich stellte mich vor und erzählte von meiner Reise. Es fing leicht an zu regnen und er meinte er kann mich zu seinem Unternehmen fahren, dort könnte ich mich unterstellen und auf die Antwort warten, die ich noch von Assemguls Bruder erwartete.
An der Anlage angekommen fing es auch schon an zu regnen. Ich konnte meine Sachen in einer riesigen neu gebauten Halle abstellen.
In der Zwischenzeit ist John kurz weg gegangen und hat einige Leute mitgebracht die mich kennenlernen wollten, da sie ihm nicht geglaubt haben🤣
Unter anderem war auch sein Bruder dabei.
Wir unterhielten uns und ich wurde wieder eingeladen etwas zu Essen und Tee zu trinken🙈
Ich war immernoch Papp satt von den Mittagessen, hatte 2kg frisch gekochtes und gebackenes Essen in der Tüte und bin wieder eingeladen, "wie soll ich denn abnehmen" dachte ich mir nur 🤣
Ich nahm die Einladung zum Tee an, jedoch nicht zum Essen.
Wir sind dann in ein Nebengebäude gegangen und dort saßen viele Männer um eine große Schüssel mit Melone und frisch gebackene Hefeteig-Brot (im Grunde selbe ausgebackene Brötchen, welches ich bekommen habe nur ungefüllt) das typische Essen, was wir bei uns in der Familie auch im Sommer an heißen Tagen essen 😁
Ich konnte nicht widerstehen und habe doch zwei Stückchen Melone gegessen. Es war so süß und lecker, doch dann meinte einer, die Melone sei nicht gut, nicht süß 😯
In Deutschland wäre das eine reine Zuckerbombe gewesen🙈🤣
Da sich Assemguls Bruder bis dahin immernoch nicht gemeldet hat, hab ich die Brüder gefragt ob ich irgendwo bei denen mein Zelt aufschlagen kann. Sie meinten ich könnte in der großen Lagerhalle schlafen, wenn ich möchte. Perfekt für mich😁 muss kein Zelt aufbauen und nur meine Matratze aufpusten 😁
Wir unterhielten uns und ich habe mich etwas mehr interessiert für das Geschäft. Die Brüder sind im Familiengeschäft und sind Getreidefarmer und haben Unmengen an Land zu bewirtschaften.
Während wir uns unterhielten kam auch noch jemand angefahren.
Es war Ivan, der Mann der die Felder abfährt und nach dem Rechten schaut.
Denn die Population der Saiga Antilope ist extrem angestiegen und zerstört die Weizen- und Gerstenfelder, indem sie aus dem Naturreservat auf die Anbaufläche kommen.
Die Brüder meinten dann zu ihm, dass er mich doch nach Abai fahren und absetzen könnte😅
Er sagte dann: "ich fahre heute nirgendwo mehr hin" er war schon über 200km gefahren und müde😅
Aber natürlich meinten sie morgen früh.
Wir unterhielten uns und er war neidisch auf meine Tour und Reise, aber in einer positiven Weise😊
Er meinte er würde morgen früh dann kommen und mich die Strecke nach Abai fahren, von wo ich dann in die Steppe laufe Richtung Tengiz.
Ich habe mich auch noch etwas auf dem Gelände umgesehen und auch eine Scheune mit Kühen entdeckt und hab ein wenig Heimweh nach Island bekommen 🥹
Es wurde schon spät und ich verabschiedete mich von allen und bin dann in mein "Zelt" 😅
Nach einer Weile ruhen auf meiner Luftmatratze hörte und spürte ich Hufgetrappel und sah wie eine Herde Pferde am Lager vorbei galoppiert kam.
Diese wurden ins Gehege getrieben wo sie dann gefüttert und getränkt wurden🤩
Der Tag neigte sich dem Ende und ich sah, dass es einen wunderschönen Sonnenuntergang geben würde und platzierte mich auf einer Anhöhe um diesen zu betrachten😊
Später am Abend habe ich noch telefoniert und bin nochmal kurz raus aus der Halle, da die Verbindung nicht gut war.
Und dann sah ich den wunderschönen Sternenhimmel, denn es gab so gut wie kein Licht mehr draußen.
Ich habe wunderschöne Bilder machen können, sogar eins wo es aussieht, das Gesichter auf die Erde schauen.
Nach dem Telefonat bin ich auch schlafen gegangen, den Morgen früh geht's in die Steppe 😊
Was für ein Tag!
Die letzten zwei Tage waren auch perfekte Tage zum Ausruhen, denn es hatte stark gewittert und gestürmt und auch ich habe auch wieder seit langem wirkliche Müdigkeit gespürt. Also alles läuft nach Plan 😁
Beim Verlassen des Dorfes, habe ich den Polizisten am Ortsausgang getroffen, der überrascht war, dass ich noch im Dorf bin. Hatte ihm ja gesagt, dass ich nur für eine Nacht bleibe 😅
Egal war jetzt ja auf dem Weg 😁
Auf dem Schotterweg wieder unterwegs zur Hauptstraße, überholte mich ein großer Lastwagen. Erst sah es so aus, dass er weiter fährt, doch er hielt an und setzte nochmal zurück. Öffnete die Beifahrertür und sagte erst auf Englisch "Jump in" 😄
Auch hier wieder spielte ich meine Standard Erzählung ab und stieß auf Unverständnis dass ich keine Angst oder Sorgen habe vor diesem Trip.
Er mahnte mich vorsichtig zu sein und setze mich an der Hauptstraße ab und fuhr zurück auf seine Baustelle, an der er extra vorbei gefahren ist, um mich abzusetzen.
Jetzt bin ich auf dem Weg Richtung Novocherkaskoe um von dort aus die Abzweigung runter Richtung Krasnoznamenskoe zu nehmen.
Es zogen wieder dunkele Wolken auf und ich hab sicherheitshalber meinen Regenschutz angezogen und über Rucksack gestülpt.
Bin eine Zeit lang zu Fuß gelaufen und hatte nicht so viel Glück mit Anhaltern.
Da ich in Europa schon Erfahrungen gemacht hab, dass LKWs keine Anhalter mitnehmen, habe ich es nicht für nötig gehalten den Daumen raus zu halten, wenn diese sich mir nähern.
Heute jedoch wurde ich in Kazakhstan eines besseren belehrt.
Ein Lkw-Fahrer hupte hinter mir und hielt ein Stückchen vor mir an.
Abdumusa war sein Name und er hat mir direkt angeboten mich zu seiner Endstation mitzunehmen, falls ich das möchte.
Ich bedankte mich und lehnte ab und hab ihm gesagt, dass es schon super ist, wenn er mich an der besagten Kreuzung absetzen könnte, es waren noch ca. 25km.
Wir unterhielten uns und er erzählte mir, dass als er mich am Straßenrand sah, direkt den Drang verspürte mir zu helfen und ein gutes Gefühl dabei hatte. 🥰
Auch wenn die Strecke kurz war, haben wir uns sehr gut Unterhalten und uns kennengelernt.
Ich erzählte ihm meine vorerst geplante Route durch Kazakhstan und die Orte die ich besuchen möchte.
Er meinte das er aus Shymkent kommt, wohin ich auch hin möchte und lud mich auch zu sich ein sollte ich dort vorbei kommen. Auch falls er nicht Zuhause sein sollte, sollte ich ihn anrufen und er würde seine Freunde und Familie kontaktieren, die sich um mich kümmern sollten 😁
Aber dann kam auch noch eine besondere Einladung:
Er erzählte mir, dass seine Söhne Beschnitten werden und das es ein großes Fest diesbezüglich gibt und er mich herzlich einläd und sich freuen würde wenn ich es bis zum 16. August nach Shymkent schaffen würde.
Ich hab es in meinen Kalender eingetragen und würde ihm Bescheid geben wenn ich es schaffe 😁
Natürlich ist es DIE Gelegenheit für mich die Kultur hautnah zu erleben, deswegen werde ich es so versuchen einzurichten, dass ich es schaffe.
Kurz vor der Kreuzung, meinte er es gäbe hier ein gutes Restaurant in dem ich leckeres Beshbarmak essen könnte. Denn ich erzählte ihm, dass ich bis jetzt noch kein Beshbarmak gegessen habe und es noch unbedingt probieren möchte.
Er lud mich zum Mittagessen ein und wir gingen in die Gaststätte.
Leider hatten die heute kein Beshbarmak im Angebot, also habe ich Vareniki mit Kartoffelfüllung gegessen, was auch sehr lecker war.
Nach dem Essen und Tee, trennten sich uns unsere Wege.
Doch bevor ich los bin, hatte er mir noch drei Dosen mit Rinder- und Pferdesülze in die Hand gedrückt, mir eine gute Reise gewünscht und gesagt, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben.
Ich dankte ihm tausendfach, verabschiedete mich und machte mich auf den Weg.
Da ich mein Kopftuch irgendwo verloren habe, musste ich mir ein neues kaufen und lief zu einem Gemischwarenhandel im Dorf, das es hier geben sollte.
Dort angekommen, kamen mir auch schon die Frauen im Laden entgegen, da es hier nicht so oft vorkommt, dass jemand mit einem riesigen Rucksack 🎒 durch die Gegend läuft 🤣
Glücklicherweise habe ich dort eine Art Kopftuch gefunden, die den Zweck erfüllte meinen Schweiß von den Augen zu schützen 👌
Auch füllten die netten Damen meine Wasserreserven auf, als ich ihnen auch von meiner Reise berichtete 😊
Die ältere Dame hatte mir sogar frische Gurken aus ihrem Garten geschenkt 🤩♥️
Ich bedankte mich und machte mich wieder auf den Weg nach Krasnoznamenskoe.
Auf dieser Strecke fuhren schon weniger Autos, da ich schon einige Kilometer zurück gelegt habe ohne ein Auto zu sehen.
Ich machte mich gedanklich bereit schon mein Lagerplatz zu suchen, als ich plötzlich ein hupen hinter mir hörte und ein Wagen hinter mir hielt.
Ich musste direkt lächeln, als ich die Frau aus dem Laden auf dem Beifahrersitz gesehen habe.
Es stellte sich heraus das ihre Tochter kurze Zeit später in den Laden kam und sie erzähle von mir und meiner Reise.
Die Tochter hat sich daraufhin entschieden schnell mit der Mutter zu ihr nach Hause zu fahren, dort mir ein Essenspaket zusammenzustellen und mich einzuholen um es mir zu übergeben. 🥰😅🙏
Die Tochter, ihr Name war Assemgul, hatte auch ihre Tochter mitgebracht, weil sie auch neugierig war, wie ein Tourist aus Deutschland aussieht 😄. Also im grundgenommen hatte ich drei Generationen einer Familie gehabt, die mir essen gebracht haben. 🥰
Assemgul hat mir dann auch noch gesagt, dass ihr Bruder in Krasnoznamenskoe wohnt und ich ihn kontaktieren soll, wenn ich dort ankomme um eine Unterkunft zu haben.
Nach kurzem Gespräch meinte sie dann: "Es ist noch so weit bis dahin, das schaffst du doch heute nicht mehr dahin. Komm wir fahren dich dahin?!"
Es war mir schon total unangenehm so viel Freundlichkeit und Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber letztendlich haben sie mich schon fast genötigt mich ins Auto zu setzen 😅
Die Strecke war ein riesiger Umweg für die Familie, aber sie meinten, es ist schön solchen Touristen wie mir helfen zu können.
Diese Aussage war so schön zu hören und ich spürte jetzt voll und ganz die Kazakhische Gastfreundlichkeit und Güte und mir fehlten die Worte. Ich kann es immernoch nicht in Worte fassen wie schön diese Taten, Gesten und Worte sind.
Sie brachten mich bis vor die Stadt an eine Tankstelle, von der aus ich Richtung Stadt laufen konnte.
Nach einem Abschiedsfoto und Abschiedsgrüßen trennten sich unsere Wege dort.
Ich blieb noch eine Weile an der Tankstelle und musste es noch eine Weile sacken lassen, was gerade wirklich passiert ist 😅
Und schaute mir die Verpflegungstüte, die ich in die Hand gedrückt bekommen habe, genauer an.
Folgendes war drin:
Frische und noch warme verschieden gefüllte Piroschki (in Öl ausgebackene Brötchen) 4x gefüllt mit gedünstetem Kraut und Rindfleisch und 4x gefüllt mit Rinder-Wiener, dann eine Einweg Tupper mit ca.1kg gekochtem Buchweizen mit Lammfleisch und Gemüse und noch eine Einweg Tupper mit nochmal ca. 1kg Pilaf (Reis mit Gemüse und Rindfleisch) !!
Ich habe gerade eine Essensration für eine ganze Woche bekommen🙈🤣
Ich war und bin immernoch einfach nur baff und sprachlos.
Ich lief los Richtung Stadt und konnte einfach nicht mehr Hilfe in Anspruch nehmen, das war einfach zu viel des guten.
Dachte ich zumindest...
Es zogen wieder dunkle Wolken auf und ich entschied mich dann doch zumindest Mal bei Assemguls Bruder anzufragen ob ich dort mein Zelt aufschlagen kann, um nicht irgendwo auf einem Feld ggf. noch überschwemmt zu werden.
Als ich dann am Straßenrand wieder meinen Regenschutz auspackte, im Falle eines Regenschauers, fuhr ein Wagen an mir vorbei und hielt dann etwas weiter weg an. Der Mann kurbelte das Fenster runter und rief in Englisch: "Do you need help?"
Ich antwortete in Russisch und erkläre, dass ich nur kurz meine Sachen vor dem Regen schützen möchte und alles OK ist.
Der Kopf verschwand wieder im Auto, die Rücklichter gingen an und der Mann setzte schnell zurück und hielt neben mir an und stieg aus.
Ich weiß leider nicht mehr seinen Namen, aber meine mich erinnern zu können, das er sagte ich soll ihn John nennen, da sein richtiger Name für Ausländer schwierig zum aussprechen ist 🤣.
Gleiches Procedere wie immer, ich stellte mich vor und erzählte von meiner Reise. Es fing leicht an zu regnen und er meinte er kann mich zu seinem Unternehmen fahren, dort könnte ich mich unterstellen und auf die Antwort warten, die ich noch von Assemguls Bruder erwartete.
An der Anlage angekommen fing es auch schon an zu regnen. Ich konnte meine Sachen in einer riesigen neu gebauten Halle abstellen.
In der Zwischenzeit ist John kurz weg gegangen und hat einige Leute mitgebracht die mich kennenlernen wollten, da sie ihm nicht geglaubt haben🤣
Unter anderem war auch sein Bruder dabei.
Wir unterhielten uns und ich wurde wieder eingeladen etwas zu Essen und Tee zu trinken🙈
Ich war immernoch Papp satt von den Mittagessen, hatte 2kg frisch gekochtes und gebackenes Essen in der Tüte und bin wieder eingeladen, "wie soll ich denn abnehmen" dachte ich mir nur 🤣
Ich nahm die Einladung zum Tee an, jedoch nicht zum Essen.
Wir sind dann in ein Nebengebäude gegangen und dort saßen viele Männer um eine große Schüssel mit Melone und frisch gebackene Hefeteig-Brot (im Grunde selbe ausgebackene Brötchen, welches ich bekommen habe nur ungefüllt) das typische Essen, was wir bei uns in der Familie auch im Sommer an heißen Tagen essen 😁
Ich konnte nicht widerstehen und habe doch zwei Stückchen Melone gegessen. Es war so süß und lecker, doch dann meinte einer, die Melone sei nicht gut, nicht süß 😯
In Deutschland wäre das eine reine Zuckerbombe gewesen🙈🤣
Da sich Assemguls Bruder bis dahin immernoch nicht gemeldet hat, hab ich die Brüder gefragt ob ich irgendwo bei denen mein Zelt aufschlagen kann. Sie meinten ich könnte in der großen Lagerhalle schlafen, wenn ich möchte. Perfekt für mich😁 muss kein Zelt aufbauen und nur meine Matratze aufpusten 😁
Wir unterhielten uns und ich habe mich etwas mehr interessiert für das Geschäft. Die Brüder sind im Familiengeschäft und sind Getreidefarmer und haben Unmengen an Land zu bewirtschaften.
Während wir uns unterhielten kam auch noch jemand angefahren.
Es war Ivan, der Mann der die Felder abfährt und nach dem Rechten schaut.
Denn die Population der Saiga Antilope ist extrem angestiegen und zerstört die Weizen- und Gerstenfelder, indem sie aus dem Naturreservat auf die Anbaufläche kommen.
Die Brüder meinten dann zu ihm, dass er mich doch nach Abai fahren und absetzen könnte😅
Er sagte dann: "ich fahre heute nirgendwo mehr hin" er war schon über 200km gefahren und müde😅
Aber natürlich meinten sie morgen früh.
Wir unterhielten uns und er war neidisch auf meine Tour und Reise, aber in einer positiven Weise😊
Er meinte er würde morgen früh dann kommen und mich die Strecke nach Abai fahren, von wo ich dann in die Steppe laufe Richtung Tengiz.
Ich habe mich auch noch etwas auf dem Gelände umgesehen und auch eine Scheune mit Kühen entdeckt und hab ein wenig Heimweh nach Island bekommen 🥹
Es wurde schon spät und ich verabschiedete mich von allen und bin dann in mein "Zelt" 😅
Nach einer Weile ruhen auf meiner Luftmatratze hörte und spürte ich Hufgetrappel und sah wie eine Herde Pferde am Lager vorbei galoppiert kam.
Diese wurden ins Gehege getrieben wo sie dann gefüttert und getränkt wurden🤩
Der Tag neigte sich dem Ende und ich sah, dass es einen wunderschönen Sonnenuntergang geben würde und platzierte mich auf einer Anhöhe um diesen zu betrachten😊
Später am Abend habe ich noch telefoniert und bin nochmal kurz raus aus der Halle, da die Verbindung nicht gut war.
Und dann sah ich den wunderschönen Sternenhimmel, denn es gab so gut wie kein Licht mehr draußen.
Ich habe wunderschöne Bilder machen können, sogar eins wo es aussieht, das Gesichter auf die Erde schauen.
Nach dem Telefonat bin ich auch schlafen gegangen, den Morgen früh geht's in die Steppe 😊
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