Schon seit zwei Tagen habe ich nicht mehr das Gefühl in Marokko zu sein. Vielleicht eher in einem marokkanischen Paralleluniversum.
Das ist nicht nur einfach schlechtes Wetter, das war ein Wintersturm heute Nacht. Und es hört nicht auf. Ich bin momentan auf 1.100m Seehöhe. Das eigentlich wunderbare Hotel hier oben ist auf so etwas nicht vorbereitet, das Haus auch nicht dafür gebaut. Du sitzt vor dem Kamin neben den geschlossenen Fenstern und spürst im ganzen Raum den eiskalten Luftzug. Kein Raum wird wirklich warm. Alle gehen indoor mit Winterjacke, der Besitzer ist nach Marrakesch geflüchtet und ich sitze mit den Angestellten als einziger Gast allein am Berg bei Dimnate. Marokkanisches Shining.
Und obwohl das alles grad richtig blöd ist, sind die Erlebnisse der vergangenen 48 Stunden schon wieder so einzigartig, dass ich in ein paar Wochen, wenn mir wieder warm ist, sicher ins Schwärmen geraten werde.
Erst ab Freitag wird das Wetter so sein, dass man weiterfahren kann. Drei Tage Zwangspause. Das hol ich nicht mehr auf. Ich überlege jetzt ernsthaft, die Unternehmung abzubrechen. Pech gehabt.