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/ 10 Wochen Segeln in Kroatien

Rogoznica

Kroatien
Der fragwürdige Nachbar
Heute verspätet, weil das Laptop keinen Strom mehr hatte!

Gestern Abend haben wir uns noch ein „Battle“ mit unserem Ankernachbar geliefert. Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Es ist ja so, dass wir hier in Kroatien die totalen Außenseiter sind. Die Schiffe, die man hier zu 95% sieht, sind sehr große, so gut wie neue Charteryachten, meistens für 8 Personen, mit Dusche, Toilette, Kühlschrank (mit Gefrierfach!!). Wir hingegen sind so gut wie immer die Kleinsten aber auch durch unser schönes Holzdeck die Schönsten. Ätsch! Unser Schiff ist alles andere als neu, sondern von 1979. Unser Wasser kommt aus einer Pumpleitung, die man mit dem Fuß betätigen muss und unser Kühlschrank besteht aus einer Kühlbox. Unsere Toilette ist ein Plastikeimer und unsere Dusche ist das 15 Grad kalte Meer. Jedenfalls bemerkten wir unseren Ankernachbarn als wir mit der "Oh Mama bin baden" aus unserer Bucht rausgefahren sind. Er hatte ein stattliches Schiff mit 2 Masten und einer völlig überdimensionierten Flagge, mit einem seltsamen Symbol darauf, so dass wir uns schon Sorgen um seine politische Gesinnung gemacht haben. Als es dunkel wurde, hat er dann sein Ankerlicht angemacht, was eigentlich nur ein kleines Licht an der Spitze des Mastes ist. Bei Ihm war das eine richtige Lightshow. Seine beiden Masten wurden von unten in 2 Farben angestrahlt. Zum Vergleich: Unser Ankerlicht ist kaputt und Christian hängt stattdessen nachts eine kleine Laterne an der Rollfock auf, damit wir nicht überfahren werden. Diese Blöße wollte er sich aber nicht geben und wurde richtig kreativ. Er hat sich unsere Taschenlampe geschnappt und diese kopfüber mit einem Strops um den Mast gewickelt. Tada! Sah ja genau so heiß aus. Ganz zur Belustigung von dem dritten Schiff, dass noch in der Bucht lag. Die Pracht hielt natürlich nicht lange, weil die Batterien schnell leer waren. So, dass war eine kleine Anekdote zum gestrigen Abend.
Heute Morgen war wieder mal Sturm. Wir wollten aber unbedingt weiter und sind aus unserer Bucht rausgefahren. Da schlugen uns aber 4-6 Meter hohe Wellen entgegen. Der Wind kam wieder aus der Richtung in die wir wollten und unser 7 PS Motor konnte gegen diese Wellen nichts ausrichten. Also sind wir wieder zurück gefahren, haben es uns gemütlich gemacht und ganz fasziniert einem kleinen Boot zugeschaut, in dem zwei Männer saßen, die abwechselnd Holzstückchen, eine Gummiente und ein rotes Floß ins Wasser geschmissen haben und das ganze dann gefilmt haben. Ganze 3 Stunden. Man kriegt den Tag hier schon rum… Als sie dann an uns vorbei fuhren, hat Christian mit seinen hervorragenden Englischkenntnissen gefragt, was sie denn da treiben. Irgendwas mit Kunst oder Bio hat Christian verstanden. Ach so. Dann weiß ich bescheid.
Außerdem hat Christian sich noch in seinen heißen Neoprenanzug geworfen, woraufhin Alma sich tierisch aufgeregt hat und beinahe einen Herzinfarkt bekommen hätte. Ergebnis des Schnorchelns: Man sieht nix, außer, dass der Anker sich toll eingegraben hat und ein paar Seeigel, die man aber auch ohne Schnorchelausrüstung sehen kann. Er hat jetzt überlegt einen Glasboden in die "Oh Mama bin baden" reinzulegen. Solange er dazu nicht seinen Werkzeugkoffer auspacken muss, ist mir alles recht!
Christians Konstruktion. Ich finde wir stehen ihm in nichts nach
Schnorcheln
Der beängstigende Mann aus dem Meer

Rogoznica

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