Sonntag 05.06.16

Es gibt ja Tage und Tage… Heute waren die Gefühle sehr gemischt. Nach dem Frühstück haben wir uns von unserer schönen Ankerbucht verabschiedet und festgestellt, dass es absolut windstill war. Ich glaube das ist jetzt der vierte Tag in Folge an dem wir nicht segeln können. Wir haben also beschlossen ein Stück nach Bol zu motoren und dort einen Badestopp an Kroatiens beliebtesten Badestrand einzulegen. Dabei handelt es sich um eine Landzunge aus gelben Kies, die ins Meer ragt. Sah auf den Bildern schon sehr schön aus. Also nix wie hin… Auf der Fahrt habe ich dann bemerkt, dass der Boden in der Kajüte nass ist. Wir hatten Wasser im Schiff. Das war jetzt nicht so überraschend, weil wir das vor einigen Tagen schon mal hatten. Christian hat aber beim ersten Mal trotz Einsatz am Werkzeugkoffer die Ursache nicht finden können. Heute haben wir dann ca 20 Liter Wasser aus dem Schiff gepumpt. Ein kurzer Blick auf dem laufenden Motor und Christian, der ja mittlerweile der super Profi in Sachen Schiffsmotoren ist, wußte Bescheid. Die Welle ist undicht. Das Gute ist: Wasser tritt nur bei laufendem Motor ein. Was nicht so gut ist: Wir motoren gerade ständig, weil immer Flaute ist. Christian meint, wir können das auch im Winterlager reparieren. Und wenn nicht haben wir ein cooles, großes Schwimmbecken für Alma.
Gegen 12 Uhr waren wir dann am Strand von Bol und der war tatsächlich spektakulär und auch gar nicht so voll, wie unser Reiseführer uns angedroht hatte „Erst Ende September sieht man mehr Kies als Fleisch“. Urghhh!
Nachdem unser toller Sonnenschirm sich von uns verabschiedet hat, weil er wohl lieber im Wasser weiter leben wollte, fand ich, dass der Tag bisher noch nicht optimal gelaufen ist. Wir haben versucht uns ein bisschen am Strand zu entspannen, dann kam aber plötzlich, woher auch immer, ziemlich starker Wind auf. Christian wurde schon nervös, weil er die Befürchtung hatte, der Anker würde nicht halten. Wir sind also mit der „Oh Mama bin baden“ zurück zur Ingomar - oder zumindest haben wir es versucht. Die Wellen waren schon ziemlich hoch und schwappten immer schön ins Boot rein und wir waren alle bis auf Alma, klatschnass. Auch unsere Auflagen und all unsere Sachen konnten wir danach auswringen, aber wir waren alle wieder sicher an Bord. Alma ist auf der Stelle eingeschlafen, so dass ich Christian dabei helfen konnte, abzulegen. Der Anker hatte sich durch den Wind aber so tief eingegraben, dass er einige Versuche brauchte um ihn wieder rauszukriegen. Hat aber dann auch noch funktioniert. Also wie gesagt, bisher alles nicht so optimal gelaufen heute.
Jetzt konnten wir aber endlich wieder ein bisschen segeln und sind in die nächste Übernachtungsbucht gekreuzt, wo ein riesiger alter Zweimaster stand. Wir dachten schon, das wäre einer der vielen Touristendampfer, aber irgendwie sah der anders aus. Das Schiff ging über mindestens zwei Etagen, auf dem Deck gab es wenige Liegen und einen Jetski. Es lief eine Menge Personal rum (8 Leute alle in weiß gekleidet mit weißen Schürzen). Dann kamen die Herrschaften zurück von Ihrem Landgang: 7 ältere Amerikaner, die gleich ins Wasser sprangen und zu uns schwommen, weil Alma Ihnen so freundlich zugewunken hat. Die sind tatsächlich ganz alleine auf diesem riesigen Schiff und haben mehr als 1 Mann pro Person an Personal (Ok, Alma hat sogar 2 Mann Personal an Bord). Wir haben uns dann noch ganz nett mit ihnen unterhalten und hatten fast einen Fuß in der Tür um diesen coolen Jetski auszuprobieren. Leider haben wir diese Chance verpasst. Ich habe noch beobachtet, wie das Personal ihnen frische, WEIßE (!!!) Handtücher gereicht hat, damit sie sich abtrocknen können. Ich weiß nicht wann unsere Handtücher mal weiß waren. Das muss schon einige Wochen her sein. Aber Christian hat versprochen mir jetzt auch immer ein Handtuch zu reichen, wenn ich elegant aus dem Wasser steige und wenn ich ganz lieb bin, reicht er mir vielleicht sogar das Klopapier...