Vrulje Freitag 10.06.16

Das Wetter verhieß nichts Gutes: Dunkle Wolken am Himmel und unsere Internet Wetterfee kündigte den ganzen Tag Regen an, so dass wir erst einmal Frühstücken gegangen sind. Nachdem Alma ordentlich Gas gegeben hatte und es immer noch nicht regnete sind wir los gefahren. Und dieses Mal hatten wir Glück: Wir sind dem Regen immer vorweg gefahren, hatten schönes Wetter und herrlichen Segelwind, so dass wir sehr bald im Nationalpark der Konraden war. Ich hatte mir nicht allzu viel davon versprochen, da die vielen Inseln sehr karg sind. Eigentlich sehen sie aus wie viele kleine grüne Maulwurfshügel, die so karg sind, weil Hirten sie immer wieder anzündeten um frisches Weideland zu bekommen. Bewohnt sind die Inseln nur von wenigen Bewohnern für einige Wochen im Sommer. Dementsprechend gibt es weder Wasserleitungen, Stromleitungen oder ein Kanalisationssystem. Eigentlich genau unser Programm!
Wir sind in die größte Stadt der Kornaten namens Vrulje gefahren. Obwohl es die größte Stadt ist, gibt es nur wenige kleine Häuser. Wir sind eine Runde durch das Dorf gelaufen und haben dann einen Wanderweg gefunden und haben dann spontan eine kleine Wanderung gemacht. Die Gegend war wirklich wunderschön und sehr beeindruckend: Viele aneinander gereihte Berge mit Olivenbäume, Ziegen, Grillen. Eigentlich wollten wir immer weiter gehen, so schön war das. Aber es war warm und Alma hatte irgendwann keine Lust mehr getragen zu werden. Unterwegs haben wir noch 2 alte Damen getroffen, die mit Händen und Füßen auf uns eingeredet haben. Sie fanden Alma ganz toll und ich glaube verstanden zu haben, dass sie selbst auf der Insel Kornat geboren wurden und damals von Ziegenmilch ernährt wurden. Davon konnten sie wohl gut schlafen und manchmal ist ihnen davon schlecht geworden. Mehr konnte ich nicht verstehen. Aber sie waren sehr überschwenglich und nett. An unserem Steg hatten mittlerweile ein deutsches Charterteam angelegt. Wir hatten den Freitag für die Kornaten ausgesucht, weil Samstag immer Crewwechsel ist und die Charterer bereits Freitag in ihren Heimathafen fahren. Wir sind mit einem von ihnen ins Gespräch gekommen und hatten uns schon gefreut mal ein bisschen quatschen zu können. Allerdings hat uns der Gute so ne Frikadelle ans Uhr gequatscht, dass wir wieder froh waren, als er weg war. Abend haben wir in der Konoba gegessen, aber Alma war wieder so schlecht drauf, dass wir nur schlingen konnten und wieder weg mussten. Unser Gesprächsfreudiger Freund hat uns angekündigt, dass es Nachts ab 4 Uhr bis Sonntag Abend durch regnen soll. Falls sich das bewahrheitet wollen wir noch hier bleiben.