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/ 10 Wochen Segeln in Kroatien

Zverinac

Kroatien
Die Sehnsucht wächst
Mittwoch 15.06.16

Der Jugo (Südostwind) kündigt sich an und soll ziemlich heftig werden. Zumindest zu heftig für uns. Wir sind also nach Zverinac gefahren, um uns ein sicheres Plätzchen im Hafen zu sichern, wo wir vermutlich die nächsten 2 Nächte übernachten werden.
Heute Nachmittag soll der Sturm los gehen, aber wir sind sicher. Zverinac ist ein nettes, kleines Dörfchen. Abgesehen von der Supermarktverkäuferin mit der ich mich am liebsten angelegt hätte, auch wenn ich sonst ein sehr friedfertiger Mensch bin. Ich wollte eigentlich nur ein Brot und Milch kaufen, weil wir nichts mehr hatten und sehr hungrig auf ein gutes Frühstück waren. Auf meine Frage hin, ob es denn Milch gäbe, hat sie mich ganz entrüstet angesehen und nur gesagt „This is an Island“. Na ja, das ist mir auch klar. Aber Nutella habt ihr auch im Regal stehen, obwohl ich nicht davon ausgehe, dass sich die Nutellafabrik auf dieser Insel befindet. Genau so wenig wie der holländische Gouda. Nun gut, dann habe ich es mit Brot versucht.
„Do you have bread?“
„No.“
"When will you have bread?“.
"Today at 5 pm but you have to reserve it before“.
„Can I reserve one?“.
„No“.
„Can I reserve one for tomorrow?“
„No"
„Why?“
„You have to reserve it 48 h before.“
Ok, also ich glaube hier möchte man mir nichts verkaufen. Tatsächlich hat sie sich um 17 Uhr dazu erweichen lassen, mir eins von ihren Broten zu verkaufen.
Nach Almas Mittagsbrei sind wir zu einer Wanderung aufgebrochen auf den 117 Meter hohen Berg der Insel. Die Landschaft war mal wieder wunderschön. Alle Grüntöne, die man sich so vorstellen kann, Oliven- und Feigenbäume, blühende Wiesen und Unmengen an Schmetterlingen. Wir sind gelaufen und gelaufen, dachten wir wären richtig, aber als wir über aufgehäufte Steinmauern klettern mussten dachten wir, dass das nicht richtig sein kann. Wir sind also wieder zurück und haben einen anderen Weg eingeschlagen, der in ca 2 Meter hohen Gräsern endete. Auch wieder falsch. Kathrin, wenn wir beide Orientierungsspezialsten diesen Weg gegangen wären, hätten uns unsere köstlichen selbst geschmierten Brote einige Tage am Leben erhalten. Aber nach wenigen Tagen wären wir wohl kläglich verdurstet.
Den Rest des Tages haben wir mit Entspannung, Lesen und Schlafen verbracht. Alma war schon recht früh im Bett und wir hatten noch großen Durst. Deshalb haben wir ein neues Babyphone erfunden: Wir haben die Lucke aufgelassen und unsere Hafennachbarn gebeten Ihr Toplicht einzuschalten, wenn Alma schreit. So konnten wir seelenruhig am Hafen sitzen und es uns gut gehen lassen. Das Licht blieb zum Glück aus und so setzen wir all unsere Hoffnung auf morgen Abend, wenn Deutschland spielt.
Außerdem haben wir beschlossen mit der Fähre morgen noch mal nach Zadar zu fahren. Uns geht nämlich das Geld aus und weit und breit gibt es keinen Geldautomaten. Außerdem könnten wir der netten Supermarktverkäuferin einen Liter Frischmilch mitbringen.
Unsere Bucht
Meinst Du echt wir sind hier richtig?
Knapp dem Tode entronnen
Die Liebe wächst von Tag zu Tag
Da oben wollten wir eigentlich hin. Aber von unten sieht er auch gut aus.

Zverinac

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