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/ Indien/Sri Lanka
Immer noch geschädigt von der Sonne, entscheide ich mich am Abend vorher die berühmte Zugfahrt durch das Bergland auszuprobieren. Ein Tag ohne viel Sonne wird mir sicher gut tun. Früh morgens breche ich also von Dambulla auf nach Kandy. Laut meinem Gastgeber startet dort der Zug um 11.10 Uhr Richtung Budalla.
Eins Vorab: Im Nachhinein entdecke ich viele fehlende Wörter oder komische Schreibweisen bzw Autokorrekturen durch das Handy. Die meisten Blogbeiträge schreibe ich während den Busfahrten auf dem Smartphone bei halber Displayhelligkeit und mit einer Hand, da ich die andere zum Festhalten benötige, um überhaupt zu überleben. Verzeiht mir also die vielen Fehler, ich hoffe, dass das Meiste trotzdem verständlich ist.
In Kandy angekommen laufe ich zum Schalter der dritten Klasse. Wird zwar vom Reiseführer nicht empfohlen, aber die empfehlen so einiges nicht. Leider ausgebucht. Okay, auf zur zweiten Klasse. Auch ausgebucht. Whaaaaat? Letzter Versuch am Schalter der ersten Klasse. Es ist noch ein letzter Platz frei! Geilo!
Am Abend vorher habe ich im Netz gelesen, dass man eigentlich 45 Tage vorher ein Ticket reservieren soll. Aber da wusste ich noch nicht mal dass ich nach Sri Lanka reisen werde! Am Schalter unterhalte ich mich mit einigen Reisenden und sie alle erzählen mir, dass sie die Tage zuvor keine Tickets mehr bekommen haben und in der Stadt warten mussten. Eine Stunde vor Abfahrt ein Ticket in der ersten Klasse zu bekommen ist eigentlich unmöglich. Ich Glückspilz!
Am Bahnhof sieht man sehr viele Touristen mit großen Taschen. Bin ich gar nicht mehr gewohnt, bisher war ich oft der einzige Weiße.
An der nächsten Station steigt dann doch jemand dazu und ich muss den Fensterplatz freigeben. Die Dame ist Lifecoach aus Beirut und teilt mit mir ihr Frühstück. Top!
Die erste Klasse ist klimatisiert und mit mehreren Fernsehern ausgestattet - es läuft ein Stallone Actionfilm. Da der Bahnhof in Kandy ein Kopfbahnhof ist, fahren wir mit dem Rücken in Fahrtrichtung los. Soweit erstmal alles gut, bis ein Einheimischer seinen Sitz dreht. Ach das geht? Auf einmal bricht im Abteil Chaos aus. Ich war in der letzten Reihe und hinter meinem Sitz war Platz für meine Tasche. Nachdem ich den Sitz gedreht habe, brauche ich den Platz für die Füße. Die Tasche kann aber nicht mehr hinter den Sitz, da dort schon der nächste Gast sitzt. Das Problem haben nun noch mehr Leute und es braucht ca 30 min bis sich alle gedreht und einen Platz für das Gepäck gefunden haben. Herrlich. Eine schöne Kettenreaktion.
Im Reiseführer laß ich, dass die Türen der Wagons offen sind und das das der beste Platz für die Fahrt sei. Also nichts wie hin!
Dort treffe ich Fahil, mit dem ich mich anfreunde und die meiste Zeit abhänge. Er zeigt mir wie ich mich sicher aus dem Zug hängen, richtig am Rand sitze und wann ich die Füße lieber einziehen sollte. Mit einem Joghurt, den er mir spendiert, besiegeln wir unsere Freundschaft. :D
Die Landschaft die wir passieren ist einfach der Wahnsinn. Langsam gesellen sich mehr und mehr Reisende zu uns an die offene Tür und man muss sich den Platz immer wieder zurückerobern. Da die meisten sich bei dem starken Gewackel nicht trauen an den Rand zu setzen, verbringen wir ca 80% der Zeit an der frischen Luft.
Es ist schwer in Bildern einzufangen was man auf dieser Fahrt gesehen und erlebt hat. Solltest du mal auf der Insel Urlaub machen, dann schreib dir die Zugfahrt ganz oben auf die Liste!
Alle Bilder entstehen mit dem iPhone, Zuhause werde ich die Bilder aus der DSLR nachreichen.