12 Reisestunden und „Lehrgeld“

11 Uhr: Mit einem Fahrer zum Hafen. Kleiner Abschiedsschmerz.
12:45 Uhr: Am Hafen ein Fährticket bezahlt und mich dann von einem Busfahrer abzocken lassen.
300000 Rupiah für einen Bus nach Surabaya, geschätzte Fahrzeit sieben Stunden. Gut, also noch vor der Fähre in den Bus, mit dem Bus auf die Fähre.
Ein Bus mit deutschen Maßen, aber sechs Sitzen pro Reihe. Meine Knie stoßen selbst aufrecht sitzend an den Vordersitz. Ich kann die Handtasche auf meinem Schoß nicht öffnen, ohne dem Nachbarn den Ellbogen in den Bauch zu stoßen (und der typische Indonese hat wenig Bauch!)

Auf der Fähre treffe ich Balinesen, die mir erzählen, dass dieser Bus erstens nicht nach Surabaya fährt (hinter der Heckscheibe lagen drei verschiedene Schilder mit Städtenamen),
zweitens ein Bus dorthin höchstens 100 000 kostet und drittens der Zug schneller und komfortabler ist.
....Fährfahrt und Zeitzonenwechsel...deshalb
12:50 Uhr: Die Fähre legt an, ich versuche, mein Busticket zurückzugeben und meinen Rucksack aus dem Kofferraum zu bekommen. Ich bekomme meinen Rucksack, aber kein Geld. Der Busfahrer lacht, der „Busschaffner“ lacht, die Fahrgäste lachen -Pech gehabt!
Trotzdem -auch wenn ich hier von 300 000 Rupiah zwei Tage leben kann, steige ich aus und nehme mir (nach unkommentierten WC-Besuch am Hafen) ein Taxi zum Bahnhof. Um 13:50 Uhr soll ein Zug nach Surabaya abfahren. Perfekt.
13:20 Uhr: Ankunft am Bahnhof. Der Zug ist ausgebucht. (Anders als in Deutschland kann man hier dann nicht einsteigen)
Der nächste Zug fährt um 22 Uhr. Ein Taxi kostet für über 300km umgerechnet 130 Euro. Also: mit dem Bemo zum Busbahnhof.
15:00 Uhr: Abfahrt. Ein klimatisierter Bus für 90 000 Rupiah nach Surabaya.

Eng, kalt, voll, laut.
An jeder Haltestelle steigen Bettler, Musiker oder Verkäufer ein. Mit Hörbuch, kleinen Schlückchen Wasser (bloß nicht auf Toilette müssen) und meinem Sarong als Decke überstehe ich irgendwie die Fahrt.
23:50 Uhr: Ankunft in Surabaya, Taxi zum Hotel, ein kurzer Besuch in der bereits geschlossenen RooftopBar. Und das Beste des Tages (abgesehen von dem köstlichen Frühstück in Medewi):
Eine Dusche mit warmem Wasser!

Gute Nacht aus der Geburtsstadt meiner Großmutter!