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/ And so the Adventure Begins

Medellín

Kolumbien, 23. March 2017
Im Hostel
Wer aus Medllín kommt, ist stolz auf seine Stadt. Das Wetter ist besser als in Bogotá, die Frauen sind schöner (sagt man). Und dann die Metro. Gesegnet sei die Metro.
Die (immer noch) einzige Metro des Landes ist nicht nur eine Wohltat für jeden der Bogotás Transmilenio gewöhnt ist, sondern auch Quelle des Stolzes für jeden Paisa und wird gehütet wie ein Familienerbstück. Vor allem auch, weil sie ein Symbol für die Wiedergeburt dieser Stadt ist.
Über die Transformation, die hier seit den 90ern stattgefunden hat, haben wir auch viel bei der Führung durch das Stadtzentrum erfahren. Orte wie die Plaza Cisneros (Plaza de la Luz) und die Plaza Botero, früher No-Go-Areas, wurden durch Kunst und "demokratische Architektur" zu beliebten und belebten Plätzen. Hernán, unser Führer, erzählte uns noch vieles über die Geschichte der Stadt und die Seele ihrer Bewohner. Weitere Highlights waren der alte Bahnhof (wichtig für den Boom des 19. Jahrhunderts) und der
alte Justizpalast (inzwischen ein Einkaufszentrum). Die Tour endete sehr eindrücklich am Parque San Antonio, wo eine 1995 von einem Bombenattentat gesprengte Boteroskulptur neben einer intakten Version der selben Friedenstaube den Kontrast zwischen dem alten und dem neuen Medellín verkörpern.
Nach der Tour hatten wir endlich Zeit, uns noch Thiamin-Tabletten zu besorgen, die im Idealfall verhindern, das wir im Amazonasgebiet von Malariamücken gestochen werden.
Wir hatten uns noch mit meinem Studienkollegen Juan, in Medellín geboren, zum Kaffee verabredet. Wir saßen im Laboratorio de Café an der Plaza Botero. Hier rösten sie ihren eigenen Kaffee und man kann ihn auf verschiedenste Arten zubereitet bekommen. Nach gegenseitigem Aufslaufendebringen und Bestätigung des Gelernten über die Paisaseele, die Stadt, die Metro-Kultur und die Papayaregel*, trennten wir uns wieder und Silke und ich machten uns auf den Weg zum botanischen Garten, was ja bei uns Pflichtprogramm ist, wenn Zeit ist.
Und der botanische Garten von Medellín ist definitiv einen Besuch wert, zumal der Eintritt frei ist. Leider hatten wir nicht viel Zeit, da wir erst um 16:00 Uhr ankamen und der Garten um 17:00 Uhr schließt (letzter Einlass: 16:30 Uhr). Vor allem im großen Heilkräutergarten, wo es viel zu riechen gab, wären wir gerne noch länger geblieben. Sonst gibt es verschiedenste Palmen, einen Tropenwald und was Kolumbien sonst noch so an Vegetation zu bieten hat. Gefallen hat uns natürlich auch der riesige Mangobaum mit reichlich Fallobst. Wir haben eine Mango mitgenommen, sie war tatsächlich genießbar, nur leider vom Fall doch recht mitgenommen.
Gegenüber dem botanischen Garten befindet sich das Planetarium an einem sehr schönen neu angelegten Platz und auch noch einige andere Attraktionen. Leider hatten wir nur Zeit für ein flüchtiges Foto.
Wir mussten zurück ins Hostel, wo wir vor dem Weiterflug unseren Salatkopf noch an ein paar Österreicher weitergeben konnten und ich noch etwas auf der hauseigenen Gitarre herumzupfen konnte. Bevor wir zum Flughafen gingen wollten wir das reichhaltige Angebot an Restaurants und Bars in El Poblado wenigstens ein bisschen nutzen.
Nach einigem Flanieren, entscheiden wir uns für das Borneo, ein sehr stilvoll eingerichtetes Restaurant mit Bar, in dem man das Ambiente beim Essen und Trinken mitbezahlt. Das Budget gab ein Importbier und einen Mangosaft mit Baasilikum und Melone her.
Da es noch relativ früh am Abend war, waren wir die einzigen im großen Hinterhof, aber das Livemusik-Duo spielte sich schon mal warm. So bekamen wir für unser Geld noch was geboten. Nach dem Privatkonzert war es Zeit, sich auf zum Flughafen zu machen.
Durch das Herz des Feierviertels gingen wir zur Metro und mussten in der Innenstadt die Busse zum Flughafen finden. Leider ist es dort des Nachts teilweise doch nicht ganz geheuer, aber wir fanden letzten Endes unversehrt die unscheinbare Straßenecke, an der man die einstündige Fahrt zum Flughafen antritt.
Mit 1,5 Stunden Verspätung starteten wir und waren schon eine Stunde nach Abflug - dank freier Straßen und eines schnellen Taxis - zuhause.

D
Hernán unser Medellínführer
Boteroskulptur - Nein, die Figuren sind nicht dick, sondern nur unproportional
Denkmal - Eine zerstörte Boterofigur (nach einem Bombenangriff) als Denkmal, aber daneben eine neue und identische Figur als Symbol fürs Neue
Ananas?
Mangobaum - hier hingen viele kleine Mangos - unser Traum :)
Schönes Café im Botanischen Garten
Dani darf auch mal wieder seiner Leidenschaft nachgehen

Medellín

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