Unser nächstes Ziel ist ein Nationalpark: die Plitwitzer Seenplatte.
Die Strecke ist recht lang und es ist der letzte Bundesliga Spieltag. Daher legen wir an der Küste noch einen Stopp ein, bevor es weiter ins Landesinnere geht.
In einem kleinen Städchen kaufen wir ein und finden eine Hotelbar mit WLAN, in der Fabi gut BuLi gucken kann. Da es regnet wie aus Eimern, bleiben Lelia und ich dabei. Lelia kann gut auf dem großen Sofa spielen.
In einer Regenpause gehen Lelia und ich einmal die „Promenade“ hoch und runter - es ist wirklich ganz klein, ganz bald sind wir also zurück.
Nach dem Spiel fahren wir sofort weiter - die Berge hoch zum nächsten Campingplatz.
Hier können wir uns mal wieder frei einen Platz aussuchen. Wir essen noch vorhandene Reste, bevor es für Lelia ins Bett geht.

Heute morgen um 10:30 Uhr fuhr ein Shuttlebus zum Parkeingang.
Wir müssen von der Haltestelle zum eigentlichen Eingang etwas laufen, wir den Eingang gefunden haben.

Die Seenplatte besteht aus vielen Seen - super klares und türkisblaues Wasser. Alle Seen sind auf verschiedenen Höhen, sodass zwischen den Seen kleinere und größere Wasserfälle vorhanden sind.

Leider ist aufgrund von Hochwasser nur ca die Hälfte aller Seen zur Besichtigung geöffnet und von den über ca 8 Routen sind nur 3 geöffnet. Von unserem Eingang sogar nur eine. Das wussten wir vorher.
Doch was wir in der Nebensaison bei mittelmäßigem Wetter dann erlebt haben, haben wir wirklich nicht erwartet!

Der Weg vom Eingang führt zum ersten See und dort ist direkt eine Boots-Anlegestelle mit einer riiiieeeesen Schlange. Müssen wir uns hier anstellen oder können wir auch direkt auf einen Wanderweg starten?
Dank einer Touristenführerin wussten wir: das Boot ist der erste Teil der offenen Route. Na wunderbar... das fängt ja super an hier.
Endlich sind wir dran und dann das: Wir müssen unsere Tickets nochmal zeigen. Für mich absolut unverständlich - haben wir doch gerade erst gekauft und das Boot ist inkludiert - was soll das!?! Nach ein paar Minuten habe ich die gut verstauten Tickets wieder gefunden und wir kamen zum Glück noch auf das Boot drauf! 100 Personen passen auf ein Boot und wir haben das dritte bekommen - so lang war die Schlange vor uns!

Die Fahrt über den ersten See ist ganz schön, die Farbe von dem See ist wie gesagt toll und umgeben von einem sehr schönen Mischwald, der in den verschiedensten Grüntönen erstrahlt.
Der Wind ist frisch.
Nach 10-15 Minuten kommen wir am anderen Ufer an.
Hier ist ein Kiosk und ganz viele Tische auf einer großen Wiese. Wir sortieren uns und gehen los Richtung des ausgeschilderten Weges. Endlich geht es los hier ;-) wir sind inkl Bus zum Park (der ca 15 min brauchte) nun schon zwei Stunden unterwegs und haben gefühlt noch nichts gemacht.

Daher sind wir sehr motiviert und voller Vorfreude!

Auf der ersten Brücke über Schilf hören wir schon den ersten kleinen Wasserfall. Das Wasser floss ganz schnell unter uns durch und nach der nächsten Kurve konnten wir den Übergang der Seen dann auch sehen.
Wie schön!
Durch Steine und Grün schlängelt sich das Wasser und fällt mal flacher und mal etwas tiefer Richtung dem nächsten See. Im klaren Wasser sehen wir immer wieder ein paar Fische :)

Und dann geht es los:
Der Weg ist allgemein sehr schmal - vielleicht einen Meter breit. Es gibt kaum eine Ausweichmöglichkeit bei entgegenkommenden Menschen. Der Weg ist eine Art Brücke über die Seen. Dadurch sind wir immer ganz nah am Geschehen - doch leider ist das gefühlt ganz China auch... es ist wahnsinnig voll! Wir schieben uns ganz langsam Vorwärts... oft ist Stau. Warum, wissen wir auch nicht.
Was wir nun ahnen: es ist heute ja bestimmt vergleichsweise noch leer. Daher sind für die 4,5km Weg auch 4-6 Stunden als benötigte Zeit angegeben!?
Wir versuchen, die schöne Landschaft zu genießen. Es ist tatsächlich nicht so einfach. Immer müssen wir aufpassen, wo wir hintreten, ob die Menschen vor uns gehen oder stehen und wer uns entgegenkommt.

Am Ende des Weges an den Seen sehen wir eine Riesen Schlange... doch vorher biegt ein Weg ab.
„Wir Biegen ab und stellen uns nicht wieder wie die Lemminge in die Schlange“ sagt Fabi. Alles klar -das wäre auch mein Vorschlag gewesen!
Wir überspringen, den großen Wasserfall aus der Nähe zu sehen. Der Weg dorthin ist eine Sackgasse, da hatten wir keine Lust mehr drauf.

Die Entscheidung scheint die richtige! Endlich können wir einfach mal entspannt gehen, der Weg ist nun wesentlich leerer und führt den Berg auf der anderen Seite hoch.
Von den verschiedenen Serpentinen haben wir einen schönen Ausblick auf den großen Wasserfall und die verschiedenen Seen, die wir erlebt haben.

Der Regen, der aufgekommen ist, stört uns nicht doll, wir haben unsere Regenjacken an und Lelia ist auch gut geschützt.

Doch die letzten zwei Kilometer nehmen wir den „Panorama-Zug“ (so war er angekündigt, es war aber eher ein größerer Bus mit drei Anhängern, der durch einen Wald gefahren ist) und nehmen den zusätzlichen Weg nicht durch den Regen auf uns.

Trotz des Staus haben wir nun doch keine 4-6, sondern nur gute 2 Stunden gebraucht.
Das Problem ist nun: unser Bus fährt um 17:00 Uhr zurück. Wir haben erst 14:00.
An der Info sagt uns die Frau, wir könnten ggf auch den öffentlichen Bus nehmen. Das versuchen wir. An der Bushaltestelle warten wir ca 15 min, doch der Bus nimmt uns nicht mit. Warum, verstehen wir nicht ganz, aber ok.
Weitere 3 Stunden auf den Shuttlebus zu warten, haben wir keine Lust. Wir gönnen uns ein Taxi zurück.
So haben wir einen ganz entspannten Nachmittag im Mückimobil, schlafen nochmal mit Lelia und machen uns was leckeres zum Abendessen.

Resümee des Tages:
Sehr schöne Landschaft!
Für uns zu voll - bei etwas schönerem Wetter und besserer Verteilung der Menschen sicher noch schöner, wenn man sich zB einfach mal an einen See setzen und picknicken kann und diese tolle Natur noch mehr in sich aufsaugen kann.

Vielleicht kommen wir ja nochmal wieder :)

Gerade fahren wir weiter Richtung Split. Die Gegend hier ist einfach echt toll - grüne Wälder, große Wiesen/ Weiden, Wolken am Himmel... hier wurden wohl auch einige Szenen von Winnetou gedreht - wir verstehen, warum sich die Regisseure dieses Land ausgesucht haben :) ich hänge mal ein Foto an, aber es kommt bestimmt nicht so rüber.