Close map
/ Georgia on my mind

Durch die georgische Halbwüste

Georgien
Heute wird ein langer Tag. Das wurde schon am Vorabend angekündigt. Gestartet sind wir wie immer um neun Uhr, nach einem kargen Frühstück. Dies wurde uns auch geraten. Nach einer Stunde Fahrt durch die Randbezirke von Tbilissi erreichen wir ein Weingut. Dort gibt es einen quirligen, freundlichen Hund, der jeden wie ein langvermisstes Familienmitglied begrüßt. Wir kommen in einen halbwilden Garten, mit Qitten-, Kaki-, Granatapfel- und Olivenbäumen. Wir besichtigen den Weinkeller mit in den Boden eingrabenen Amphoren, in denen der Wein gärt und reifen kann. Anschließend dürfen wir einen Wingert anschauen und Trauben kosten. Eine Weinprobe mit Imbiss schließen sich an. Angenehm schläfrig setzen wir unsere Reise fort zum David-Gareti Kloster. Die Entfernung beträgt vielleicht sechzig Kilometer, aber ungefähr vierzig davon sind Schotter- und Sandpiste. Ein Traum für alle Allradfans. Wir haben keinen Allradantrieb und benötigen eineinhalb Stunden durch Steppenlandschaft. Früher waren hier Weizenkolchose, die erst jetzt langsam wieder bewirtschaftet werden, es werden Walnuss-, Pistazien- und Mandelbäume angepflanzt. Nach einer Rumpelfahrt erreichen wir das Kloster. Die geplante Wanderung zu dazu gehörigen Kapellen und mit Fresken ausgemalten Höhlen muss ausfallen, weil die dort entlang führende Grenze zu Aserbaidschan nicht feststeht. Die Verhandlungen darüber sind im Gange, Ausgang ungewiss. Die georgischen Grenzsoldaten lassen uns bis zu einem Heiligtum durch, alles weitere ist gesperrt, auch für die hier lebenden Mönche.
Nach rumpeliger Rückfahrt auf der Piste, fahren wir noch einmal eine Stunde durch die inzwischen einsetzende Dunkelheit nach Sighnaghi. Hier übernachten wir in einem familiär geführten Hotel. Das späte Abendessen zieht sich in die Länge, auch wegen der angeregten Diskussionen. In Deutschland ist Feiertag, und es gibt nun mal verschiedene Weltanschauungen.

Sighnaghi

That could interest you too

*