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/ Von Cuxhaven nach Prag - #elbe22
Den Blick zurück gab es heute früh von der Hoteltür. So merkwürdig! Ich habe hier direkt im Usti-Zentrum gewohnt und die ganze Nacht war Totenstille. Keine grölenden Menschen, keine Unterhaltungen, keine Autos. Ich musste nachts gleich mehrfach überprüfen, ob ich noch richtig bin.
Egal, los geht's, ich hatte euch ja gestern Burg Schreckenstein versprochen. Das ist sie. Ich muss noch mal genauer googeln, sieht aber gut aus, finde ich.
Kurz später ein extrem imposantes Stauwehr. Es gibt davon natürlich auf der Strecke viele, dieses war riesig. Stauwehr? Heißt es so? Staustufe? Nur Wehr?
Ungefähr hier ging es dann los mit großen Emotionen und Abschiedsschmerz. Der vorletzte Fahrtag, der letzte Tag an der Elbe, diesem Fluss, der mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Ich hatte es ja schon geahnt, aber diese Reise hat meine Erwartungen übertroffen.
Und sie hat heute wirklich noch mal alles gegeben. 70km nur grandiose Ausblicke und allerschönste Schönheiten, tolle Wege, bestes Wetter, das komplette Programm.
Und Abwechslung! Seht ihr das? Nee, ihr könnt gar nichts sehen, da ist nämlich auf einmal nichts mehr. Plötzlich alle Berge weg und wieder flaches Land. Fast wie zu Anfang der Tour. Flashback.
Die Tschechen sind wagemutig. Oft fuhr ich ewig lang direkt so nah am Ufer. LPWunderschön, aber bei Sturm stelle ich es mir etwas beängstigend vor.
Noch mal einen Staustufe. Es sind ordentlich Höhenmeter zu überwinden. Übrigens heute auch mit dem Fahrrad. Es ging sehr bergauf und bergab. Etwas fies und unerwartet für einen Flussradweg
Die Tschechinnen und Tschechen fahren offenbar sehr gerne Fahrrad. Es war viel Betrieb, alle in voller Montur und ohne Motor. Und ganz oft mit kleinen Kindern, die schon alleine dahin gesaust sind. E-Bike-Omas mit viel Gepäck waren die Ausnahme.
(Bild ist Platzhalter. Hab keins von Radelnden)
Meine einzige Fährfahrt heute war ein großes Abenteuer. Zum einen, weil der Fluss hier extrem breit war, zum anderen, weil ich mein Fahrrad, das fast ungesichert auf Deck stand, bewachen sollte. Ohne Geländer!!! Es war ein bisschen gruselig, aber ich wollte ja keine Schwäche zeigen.
Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr es. Auf der Plattform stehen die Fahrräder und ich musste dabei bleiben. Durfte nicht in die schützende Kabine. Aber der Fährmann war sehr mitfühlend und hat direkt nach dem Anlegen gefragt, ob es mir gut geht 😂.
Damit ich vor lauter Gefühlen und Aufregung nicht vergesse, wo ich heute hin will, haben sie es mir netterweise auf den Weg geschrieben. Danke, Elberadweg.
... Pause habe ich dann doch lieber am Fluss gemacht. Ich denke, das ist die weltschönste Bank. Jemand anderer Meinung?
Diese Hochwassermarke war besonders beeindruckend. Erst stand ich etwas ratlos davor und schaute mir die Daten an, aber dann schweifte mein Blick nach ganz, ganz oben. Puh! Im Hintergrund sieht man Häuser. Die müssen komplett unter Wasser gestanden sein.
Die heutige Blödheit: Ich habe mich selber gefangen. Aus Versehen bin ich auf ein Firmengelände gefahren und habe nicht gecheckt, dass der Radweg eigentlich hinter dem Zaun läuft. Erst als mein Weg zu Ende war, habe ich begriffen, dass ich umkehren muss. Es war nirgendwo ein Loch im Zaun. Peinlich.
Mein heutiger Zielort Melnik hat netterweise, weil sie ja wissen wie sehr ich Container mag, ein paar zum meiner Begrüßung aufgestapelt. Sehr aufmerksam!
Und, ja, die Stadt liegt auch da oben, wo das Schloss liegt. Wie gut, dass ich gestern bergauf fahren geübt habe. Über den Rückweg sprechen wir morgen. Dies ist übrigens der Blick aus meinem Hotelfenster ♥️.
..... biege ich genau hier ab. Links Elbe, rechts Moldau nach Prag. Ich melde mich mit dem Abschluss-Selfie von der Karlsbrücke.