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Auf der 440km Strecke, die ich heute vor mir habe, bietet Bilbao einen perfekten Zwischenstopp. Ins Guggenheim wollte ich schon seit Jahren! Vor einigen Tagen habe ich mir also online eine Karte gebucht, die mir einen Zeitraum von 30min für den Eintritt erlaubt. Trotzdem ich großzügig die Abfahrt berechne, gerate ich ins Schwitzen. Stau, Parkhäuser voll, ein unglücklicher Autofahrer verstopft die Einfahrt des Parkhauses weil er sie als Ausfahrt nutzen will. Die Uhr tickt. Ich jogge also vom Parkhaus zum Eingang, um wenigstens nicht allzu spät zu kommen. Interessiert natürlich niemanden, dass ich zu spät bin. Nunja. Kleine Sporteinheit schadet nicht. Schon beim Eintreten bin ich beeindruckt von der Architektur. Der Linienführung, dem Lichteinfall. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Und zu dem Zeitpunkt habe ich das Äußere ja noch nicht mal richtig wahrgenommen. Ich schlendere durch die verschiedenen Ausstellungsbereiche, betrachte die dauerhaft ausgestellten Klassiker, die aktuelle Ausstellung über die Entwicklung des Autos und bin begeistert, wie sich alles im das Gebäude fügt. Plötzlich höre ich Stimmen singen. Mitten im Eingangsbereich steht ein Norwegischer Mädchen Chor (so stand es auf ihren T-Shirts), die eben noch eine Führung durch das Museum gemacht hatten, und singt spontan einige Lieder. Das ganze Museum schweigt, auf allen Ebenen hören die Gäste begeistert zu. Ich kann sagen, dass auch die Akkustik beeindruckend ist. Anschließend nehme ich mir endlich Zeit, das Gebäude von Außen zu betrachten. Kein Wunder, dass es lange so umstritten war. Dekonstruktivistisch wie es ist, setzt es sich deutlich von den alten pompösen Fassaden am anderen Flussufer ab und wirkt wie zufällig in die Umgebung reingeworfen. An jeder Ecke gibt es einen neuen Winkel zu entdecken. Großartig! Zufrieden mache ich mich mit frischem Kaffee auf, die letzten 180km des Tages zu fahren, um an der spanischen Atlantikküste kurz vor Llanes in einer kleinen Pension abzusteigen.