Nach einer langen ,12 stündigen Fahrt,die nur für 1 Stunde an der Düne und je 10 Minuten in Jarkent und am Kegen Canyon unterbrochen wurde,erreichten wir um 20:30 unser Guesthouse in Saty.Kurze Stopps von wenigen Minuten gab es immer mal zum Abkühlen des Wagens und weil es immer mal wieder irgendwo klapperte.Anfangs war die Landschaft noch wenig abwechslungsreich,doch je näher wir Richtung Saty kamen,desto interessanter wurde es.
Der Reiz der Landschaft liegt in Kasachstan ohnehin mehr in der Weite und Leere als in spektakulären Highlights,wie z.Bsp.in den USA.
Nach dem Frühstück um 8 Uhr ging es heute zum Nationalpark“Kolsai Seen“.See Nr.1 liegt etwa 15 Gehminuten vom Parkplatz entfernt.Bereis vom Parkplatz hat man einen schönen Ausblick auf dem See,der bei herrlichem Wetter in der Sonne unter uns lag.Hier war schon echt was los.Viele Boote waren auf dem See zu sehen.Wir aber wollten zum See Nr.2,der je nach Tempo 3,5 bis 4 Stunden zu Fuß entfernt ca.500 Meter oberhalb war.
Der Weg nach oben war in keinem guten Zustand.Als wir nach einer Stunde mit zahlreichen Steigungen schon dachten,wir hätten einige Höhenmeter geschafft,ging es plötzlich wieder runter auf Seehöhe. Aber die Zeitangabe war korrekt :nach 3,5 Stunden erreichten wir den See Nr.2. Wirklich spektakulär war er nicht. Inzwischen war es auch stark bewölkt und Danil drängte uns zum schnellen Aufbruch,denn das Wetter würde schlecht werden.Und tatsächlich fing es nach 5 Minuten an zu regnen. Der Weg war natürlich nun noch rutschiger als zuvor.Glücklicherweise endete der Regen auch schnell wieder.
Ein größeres Problem als der Regen waren unsere geringen Wasservorräte.Vor der Tour hatten wir beide jeweils eine 0,5 l Wasserflasche bekommen,natürlich viel zu wenig für eine 8 stündige Tour bei diesen Temperaturen.Danil meinte,wir könnten das Wasser aus dem See oder Fluß trinken, aber das haben wir uns dann doch nicht getraut. 2 1/2 Wochen hatten wir die Reise jetzt ohne gesundheitliche Probleme überstanden ,da wollten wir am Ende auch nichts mehr riskieren.Nach insgesamt 8 Stunden erreichten wir dann wieder unseren Ausgangspunkt:erschöpft und halb verdurstet.
Da die Seen ein bekanntes Ausflugsgebiet sind,hatten wir auf der Tour mit deutlich mehr Wanderern gerechnet,aber es war kaum jemand unterwegs.Die paar,die wir gesehen haben,hätten alle meine Enkel sein können.Wirklich gelohnt hat sich die Tour zu See Nr.2 auch nicht.Die erste Hälfte der Strecke,wo man Blick auf den ersten See hat,ist sehr schön,aber danach wird es zunehmend uninteressanter.
Der letzte Tag der Tour war nun angebrochen und zunächst ging es zum nahegelegenen Kaindy Lake.Um dort hin zu gelangen mußten wir vom Jeep in ein altersschwaches Fahrzeug umsteigen,das uns über eine schlechte Piste zum Parkplatz in der Nähe des Sees brachte.Von hier waren es noch 2,5 km zum See.Man hätte dorthin laufen können,aber wir entschieden uns auf Empfehlung von Danil fürs Pferd,wie übrigens alle anderen Touristen auch.Gelaufen waren wir gestern genug und zudem hatten wir noch die lange Rückfahrt nach Almaty vor uns.
Wir fühlen uns beide nicht sonderlich wohl auf Pferden,aber sie brachten uns sicher und schnell zum See.Der Kaindy Lake ist deutlich spektakulärer als die Kolsai Seen gestern.Die türkise Farbe und dazu noch die abgestorbenen Baumstämme der Koniferen machen diesen See zu etwas Besonderem..Dadurch,daß man nicht mit dem eigenen Fahrzeug zum Parkplatz am See fahren darf,ist er zudem nur wenig besucht.
Letztes Highlight unserer Tour war dann der Charyn Canyon,der einer der größten Canyons der Welt ist.Mit dem Grand Canyon,den ich im letzten Jahr besucht habe,kann er aber nicht mithalten. Geht man den Canyon aber bis zum letzten Aussichtspunkt entlang,eröffnen sich einige spektakuläre Ausblicke.In den Canyon hinabzusteigen, was hier nicht sonderlich schwierig ist ,war uns aber aufgrund der knappen Zeit nicht möglich.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann auf guter Straße wieder Almaty.Eine sehr schöne Tour durch die landschaftlichen Highlights der Region um Almaty herum war somit zu Ende.Die Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt.