Eine Langstrecke steht an: 38 km
Das Hotel bietet Frühstück ab 6h an, das passt, auch wenn ich eigentlich gerne noch früher gestartet wäre.
Zuerst viel an der Straße, wir zweigen zu einem kleinen Weg Richtung Piave ab, als einen Kette den Weg versperrt. Wir umgehen sie, ist wohl mehr für Autos gedacht. Über Wirtschaftswege durch nasses Gras kommen wir an den Piave, wo ein Hubschrauber offenbar Übungen zur Personenbergung durchführt. Zwei Gelbwesten werden mit der Seilwinde im Flug hochgezogen. Er kreist jedenfalls ziemlich lange um uns herum. Dann wieder an die Straße und über eine Eisenbahnlinie. Nach einer Weile kommen wir auf einen Damm, der uns heute ziemlich lang und in vielen Varianten begleitet. Erst geteert, dann Schotter und auch mal mit Gras zugewachsen. Wir kommen schnell voran auf diesem Weg ohne Zweifel. Am Wegesrand immer wieder Tafeln und auch Gedenkstätten für die Gefallenen der Schlacht an dem Piave.
Eine Eisenbahnbrücke ist in großen Lettern ‚Piave Sancto de Patria‘ über schrieben. Für uns ziemlich martialisch und befremdlich.
Zwischendurch kommen auch schöne Abschnitte im Schatten an dem Piave.
Gegen Mittag sind wir in Mesule di Piave. Erstmal was trinken und an der nächsten Eisdiele nochmal etwas zu trinken. Ab jetzt wird es heiss, an einer Leuchtanzeige erscheint „35Grad“.
Weiter geht es an einer nur leicht befahrenen Straße. Wir könnten abzweigen, aber der abzweigende Weg sieht sehr sonnig aus und wäre 2 km länger. Wir entscheiden uns für weiter 3 km an der Straße, die wenigstens ein paar Platanen als Schattenspender hat. Es geht nur geradeaus- nicht gerade ein Traumpfad. Aber wieder kommen wir schnell voran und haben in Summe nur 36!statt 38 km.
Auf ein paar schönen Wegen kommen wir an die Lagune, jedenfalls der Karte nach - Wasser sehen wir nicht, bis auf den Fluss, dem wir schon lange folgen. Schöne Ferienhäuser, Boot am Fluss, scheint eine gute Gegend zu sein.
Unser Weg führt über eine Pontonbrücke, 2€ für Autos, mit denen wir die enge Brücke gemeinsam überqueren. Danach folgt eine schmale Teerstrasse auf einem Damm immer am Flusslauf entlang, Dazwischen auch mal landwirtschaftlich genutzte Flächen, die Lagune sehen wir lange nicht,obwohl sie ganz nah sein muss.
An einer netten Blumenwiese machen wir Pause im Schatten, der auf der Straße rar ist. Weiter geht es bis zu einem Biergarten, wo wir nochmal etwas trinken und Melone bestellen!
So Endspurt, noch 7.7 km bis zum Ziel. Die Straße will nicht aufhören, führt uns aber doch endlich nach Jesolo. Noch einmal über eine geschmückte Brücke - wieder mit Kriegerdenkmälern- diesmal auch für die Marine. Das Hotel ist gleich um die Ecke. Geschafft!! 37.1 km bei 32 Grad laut App. Der leichte Wind machte es erträglich. Merrit mit Schirm, ich mit Hut.
Am Abend beim Rundgang sehe ich einen Friseur und frage nach einer Rasur- und tatsächlich, zwar nur Maschine, aber das reicht mir fürs erste. 5 min später ist der Bart ab!!
Dann Essen gehen, es ist erst kurz nach 6, vor 18.30 hat kaum etwas auf. Eine Trattoria scheint ruhig, abseits der Hauptstraße zu liegen und öffnet um 18.30. das passt, dann sind wir genau zur Öffnung da. Aber als wir ankommen ist alles zu, nur ein paar Stimmen hören wir rufen. Durch Zaun und Tor können wir in den Garten schauen. Sieht nett aus. Wir warten weiter, warten bis 19.00, als immer noch nichts passiert, gehen wir. An der Ecke hatten wir ein Chinesisches/ Japanisches Restaurant gesehen. Dort sind wir auch die ersten und einzigen. Verdächtig? Aber nach einiger Zeit kommen doch noch mehr Gäste. Das Essen ist doch sehr gut und wir freuen uns am Ende auf unser Bett. Das Hotel ist eher einfach, aber alles da, was wir brauchen, Dusche, Toilette und Bett. Wenn’s gut kommt, gibt es Bügel zum Trocknen der Wäsche.