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/ Fränkischer Gebirgsweg

Arzberg

Deutschland
Blick auf Thierstein
Oh Mist... Ich wache mit einem Brummschädel auf... Liegt es an den Kirchenglocken, am alkoholfreien Bier des gestrigen Abends oder doch am verspannten Nacken?
Um meine Schultern zu entlasten, erleichtere ich meinen Rucksack kurzerhand um ein gutes Kilo. Die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht bombig aus und ich kann getrost auf Regensachen verzichten. Das überschüssige Gepäck wird also bis Samstag vom "Reichsadler" bewacht. Erleichtert, gestärkt, mit Neugierde im Herzen und kurzer Hose an den Beinen geht's also los Richtung Arzberg. Meine erste Station ist Thierstein, welches ich bisher nur vom Vorbeifahren auf der A93 kenne. Von dort laufe ich hinunter ins Wellertal, an das sich das wild romantische Tal der Eger anschließt. Ich gelange zur Pension Egerstau, die ich von einem Aufenthalt im März kenne... Emotionen, die damit verbunden sind, lasse ich voller Dankbarkeit hier und augenblicklich wird auch der Gefühlsrucksack deutlich leichter. Und weil sich das so gut anfühlt, entschließe ich mich, hier meine Semmel und die neuerworbenen Gummibärchen zu essen. Für eine Weile lege ich meine Beine auf der Bank ab, schaue auf das Blätterdach und den durchscheinenden wolkenlosen Himmel. Ich nehme das Rauschen der Bäume und das Plätschern der Eger wahr. Was für ein Frieden. Als ich mich wieder aufraffe, zeigt der Tacho bisher gut 10 km, also der knappe halbe Weg. Es läuft sich bestens bisher, ist doch die Strecke  überwiegend flach. Hinter Neuhaus wird der Weg wieder bergiger und verläuft durch schattenspendende und von Pilzen übersäte Fichtenwälder, die sich mit weiten Feldern abwechseln. Ich bummel von nun an nur noch so vor mich hin... Die Hektik der Welt kann mich mal...
Als ich an der Fatimakapelle vorbeikomme, lasse ich ein paar Wünsche da. Am Dorfteich in Kothigenbibersbach meldet sich der kleine Hunger und ich bin glücklich über den frisch gekauften fränkischen Knacker. Was für ein Genuss! Später dürstet es mich nach Kaffee und wie von Zauberhand liegt am Weg eine Sportgaststätte, wo ebendieser in Verbindung mit einem Stück Apfelkuchen meinen Gaumen glücklich macht. Ein paar winzige Kilometer sind es noch... Zum späten Nachmittag trudel ich im etwas trostlosen Arzberg ein und beziehe mein Zimmer im Hotel "Zur Post". Ich freue mich aufs Abendessen, denn da kocht der Wirt für mich ein fränkisches Schäufele. Nach 22,8 km hab ich mir das verdient.
Fazit des Tages: Es läuft sich besser mit leichtem Gepäck... Und morgen brauche ich definitiv frische Socken ;)
Das Egertal
Kraftwerk Hirschsprung
Pension Egerstau
Middach
Der Egerstau
Fatimakapelle
Hier muss ich mein Tempo zügeln😜
Mir geht's guuuut

Arzberg

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