Erstes Wochenende
Nach zwei Tagen merkte ich schon, dass das Klima hier wirklich ein anderes ist und sich mein Körper erst daran gewöhnen muss. Als Urlauber macht man sich da nicht so viele Gedanken, aber ich empfand das direkt nach zwei Tagen vor Ort schon als sehr extremen Unterschied zu Deutschland.
Am Samstag Vormittag wollte ich eine kleine Erkundungstour zu Fuß machen und lief Richtung Son Verí Nou, dem nächsten Örtchen neben S‘Arenal. Dort kann man wunderbar auf den „Klippen“ entlang laufen und den Leuten beim Schnorcheln zuschauen. Es ist etwas ganz anderes, als die normalen Sandstrände und es gibt viele schattige Plätzchen am Wasser unter den Klippen. Die Aussicht war einfach traumhaft. Nach 2km Fußmarsch merkte ich, dass es zu warm für eine längere Strecke ist und kehrte zurück. Ich kam in meiner WG an und musste mich direkt schlafen legen.
Gegen 17Uhr entschied ich mich, der Partymeile eine Chance zu geben und machte mich auf den Weg zum Balneario 6. Keine 10min im Club lernte ich zwei junge Männer kennen, zu denen ich mich gesellte. Es ist dort wirklich wie eine große Familie. Selbst wenn man allein hingeht, findet man immer Anschluss. Das Partyleben kann man mal mitmachen, aber dafür bin ich natürlich nicht hier und es ist dennoch sehr schade, dass die Urlauber des Ballermanns nicht den wahren Wert der Insel kennen und schätzen. Als Einwohner ist es wirklich sehr anstrengend, immerzu betrunkene Menschen zu sehen, die sich teilweise gar nicht mehr unter Kontrolle haben. Sehr schade.

Den Sonntag wollte ich am Strand verbringen. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass S‘Arenal ein ungünstiger Ort für einen entspannten Strandaufenthalt ist. Auf Dauer sind die gefühlten 10 singenden Verkäufer von Sangria und Mojito einfach nicht mehr zu ertragen. Zudem wusste das Wetter nicht, was es wollte. Es fing von einer auf die nächste Sekunde an zu regnen. Dann hörte es wieder auf und dann fing es wieder an. Ich ging heim und dann fiel kein Tropfen mehr. Das war etwas deprimierend. Wieder war ich sehr erschöpft, schlief gute 2 Stunden und bereitete mich den Rest des Tages auf den Beginn das Praktikums vor. Ich bin schon sehr gespannt.
Die Luftqualität ist momentan sehr schlecht. Mein Handy zeigte am Sonntag sogar „ungesund“ an. Ich bin sehr froh, in den Wintermonaten hier zu sein. Zum einen, weil die Temperaturen sinken werden und zum anderen, weil der Tourismus dann bald vorbei bzw. eingeschränkt ist.