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/ Mein Reisetagebuch

Peru, 07. September 2024
Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten hier in Peru ist der Machu Picchu. Um hierfür ein Ticket zu bekommen, sollte man Monate im Voraus buchen und seinen Ausflug planen. Davon abgesehen muss einem bewusst sein, dass man hier unfassbar viel Geld für ausgeben wird. Wie ich halt bin, habe ich mich vor meiner Reise nach Peru belesen und mir keinen der teuren Ausflüge Monate im Voraus gebucht. Im Internet habe ich nämlich gelesen, dass die Tickets in Peru deutlich günstiger sind.
Ich habe mich bereits in meiner ersten Woche hier mit drei Mädchen aus dem Volunteerhaus zusammengetan und gemeinsam waren wir in Cusco auf der Suche nach einem guten Reisebüro. Dabei gibt es verschiedene Wege, um zum Weltkulturerbe zu gelangen. Entweder man fährt mit dem Panoramazug, dem Bus oder macht eine vier- bis fünftägige Wanderung. Da wir allerdings in der Woche in unseren Projekten tätig sind, kam für uns nur ein Wochenendausflug in Frage. Das Glück war diesmal auf unserer Seite und so haben wir Tickets für eine zweitägigen Ausflug bekommen, die nur einviertel von dem gekostet haben, was andere aus unserem Haus online bezahlt haben.
Samstagmorgen wurden wir um 6 Uhr von einem Reisebus abgeholt. Mit diesem sind wir etwa sieben Stunden bis nach Hidroelectrica gefahren. Die Busfahrt war extrem wackelig und so kann ich jedem nur raten, bei Touren stets Reisetabletten dabeizuhaben. Die Straßen hier in Peru sind in keinem Fall vergleichbar mit der guten Infrastruktur in Deutschland. Ich muss mich auch immer noch daran gewöhnen, dass man sich hier nicht anschnallt und in den meisten Bussen die Gurte abmontiert wurden.
Nach der wirklich langen Busfahrt gab es Mittagessen in Hidroelectrica. Für uns war extra ein Buffett aufgebaut, allerdings durfte sich jeder nur einen Teller vom Buffett nehmen. Da uns dies natürlich vorher nicht gesagt wurde, bekamen wir Ärger, weil wir uns noch einmal nachnehmen wollten. Uppsi schon sehr dreist von uns… Im Anschluss ging unsere Reise erst richtig los. Nun mussten wir 12 Kilometer zu Fuß bis nach Aguas Caliente wandern. Der Weg ist mit Worten gar nicht zu beschreiben, so wunderschön war es. Auf der linken Seite begann der peruanische Dschungel mit all seiner Flora und Fauna. Haufenweise bunte Schmetterlinge, farbige Vögel und Insekten, die ich noch nie vorher gesehen habe, liefen und flogen uns über den Weg. Auf der rechten Seite floss der Fluss Urubamba. Und genau dazwischen lagen die Zugschienen vom Perurail und der Wanderweg direkt daneben. Ich würde behaupten, dass dieser Wanderweg das schönste war, was ich bisher an Natur gesehen habe. Keine Worte können beschreiben, wie unfassbar schön es hier war. Auch meine Handybilder können die Schönheit dieses Ortes nicht wiedergeben - man muss es einfach selbst gesehen haben, um zu verstehen, was ich meine. Die Geräusche des Dschungels sind wirklich unbeschreiblich, vor allem weil trotzdem so eine starke Ruhe vom Dschungel ausgeht. Generell war der Weg aber ein Abenteuer. Es gab kaum Schilder, die den Weg gekennzeichnet haben und Internet war ebenso eine Seltenheit - schon alleine aus Motivationsgründen wären zumindest alle paar Kilometer Schilder nett gewesen. Wir mussten einige Wasserfälle überqueren, bei denen es keine Brücke gab. Das heißt wir mussten auf den Gleisen gehen, um auf die andere Seite zu kommen - dabei konnten wir bis zu zwei Meter in die Tiefe sehen. Nach einer dreistündigen Wanderung sind wir in Aguas Caliente angekommen - auch als Machu Picchu Dorf bekannt.

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