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/ Wildes Rajasthan 2024

Agra

Indien, 17. November 2024
Nachdem ich in meinem Resort in Agra eingecheckt hatte – meiner bisher teuersten Unterkunft in Indien – wurde mir schnell klar: jeder einzelne Rupie war es wert. Mitten in dieser lauten, staubigen Millionenstadt verbarg sich eine Oase der Ruhe. Ein stiller Innenhof mit Palmen, Laternenlicht und einem kleinen Brunnen – der perfekte Ort, um den Staub des Tages abzuschütteln und bei einem köstlichen Mittagessen zu entspannen.

Nach dem Essen und einer Pause organisierte mir das Hotel ein TukTuk, das mich zum rund 20 Minuten entfernten Sunset Point auf der anderen Seite des Yamuna Rivers bringen sollte. Eigentlich liegt dieser Punkt nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Taj Mahal und meiner Unterkunft entfernt – doch da die nächste Brücke weit weg ist, führt der Weg in einem großen Bogen durch das abendliche Verkehrschaos von Agra.

Im Internet hatte ich gelesen, dass man besser nicht zum offiziellen Aussichtspunkt geht, sondern stattdessen den Mehtab Bagh, den alten botanischen Garten, besucht. Der Eintritt ist günstiger, und entlang der alten Mauer hat man einen unverbauten Blick – ohne Zäune, ohne Menschenmassen.

Und tatsächlich: Als ich dort ankam, war der Moment magisch.
Die Sonne senkte sich langsam hinter das Taj Mahal, tauchte den weißen Marmor in ein warmes Gold, das allmählich in Rosa und Violett überging. Der Fluss glitzerte, Vögel zogen lautlos über das Wasser, und der Wind trug den Duft von Jasmin und Holzfeuern herüber. Es war, als würde die Zeit für einen Augenblick stillstehen.

Ich blieb, bis die letzten Strahlen der Sonne verschwanden und das Taj im blassen Mondlicht schimmerte. Dann wartete schon mein TukTuk-Fahrer, der mich lächelnd zurück zum Hotel brachte.

Dort, im Innenhof bei einem letzten Tee, zog ich mir zum ersten Mal auf dieser Reise einen dicken Pullover über. Nur noch 15 °C – der Herbst war angekommen. Die kühle Luft aus dem Norden hatte Indien erreicht, und ich spürte, wie die Stadt langsam zur Ruhe kam.

Eingehüllt in die Stille dieses Abends ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren – die Farben, die Geräusche, den Zauber dieses Ortes – bevor ich zufrieden und voller Dankbarkeit einschlief.

Agra

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