( Overview
/ Wildes Rajasthan 2024
Morgengrauen in der Wüste – Mein Erwachen in der Thar
Die Nacht in der Thar-Wüste war still, klar und friedlich. Kein Autolärm, kein Licht, kein Geräusch außer dem leisen Wind, der über den Sand strich. Ich schlief auf einem einfachen Bett unter freiem Himmel – Millionen Sterne über mir, die Milchstraße wie ein helles Band am Firmament.
Selten habe ich so gut geschlafen wie hier, mitten im Nichts.
Als ich am frühen Morgen die Augen öffnete, erwartete mich ein atemberaubender Sonnenaufgang. Die ersten Strahlen tauchten die Dünen in warmes Gold, die Schatten zogen lange Linien über den Sand. Mein Kameltreiber hatte bereits ein kleines Frühstück zubereitet – frischer Chai, Brot, ein paar Früchte. Schlicht, aber perfekt.
In diesem Moment wusste ich: Es war die richtige Entscheidung, die Tour alleine zu buchen und nicht in einer großen Gruppe. Nur so konnte ich die Ruhe, die Weite und das einfache Leben in der Wüste wirklich spüren.
Wo sind Mike und Papaya?
Doch dann die Überraschung des Morgens: Unsere beiden Dromedare – Mike und Papaya – waren über Nacht verschwunden!
Mein Guide zuckte nur mit den Schultern, grinste und meinte: „They just go for a walk.“
Er erklärte mir, dass auf den Touren immer nur männliche Dromedare verwendet werden. Die Weibchen bleiben frei, streifen durch die Wüste und werden zur Milchgewinnung genutzt – geritten werden sie nicht.
Also machte sich mein Guide auf die Suche nach den beiden Ausreißern. Ich blieb beim Lager zurück, genoss die morgendliche Stille und das leise Rascheln des Windes. Nach etwa 45 Minuten sah ich in der Ferne zwei Punkte im Sand – und da kam er angeritten, die beiden Dromedare im Schlepptau. Sie hatten sich ganze 5 Kilometer entfernt, was wohl ungewöhnlich weit war. Normalerweise, sagte er, seien es nur zwei oder drei.
Der Rückweg verlief deutlich schneller – Mike und Papaya hatten offenbar neue Energie. Das Schaukeln im Galopp war intensiver, als ich erwartet hatte, und ich begann zu verstehen, wie anspruchsvoll ein Kamelrennen wirklich sein muss.
Die Männer hier lernen das Reiten von klein auf, mit einer Selbstverständlichkeit, die beeindruckt.
Auf dem letzten Kilometer durfte ich sogar alleine reiten – mein Dromedar Mike, bereits 14 Jahre alt, kannte den Weg besser als ich. Sein sanftes, gleichmäßiges Tempo und die ruhige Art machten es leicht, einfach loszulassen und zu genießen.
Zwischen Mensch und Tier besteht hier eine enge Bindung. Mein Guide erzählte mir, dass er immer mit denselben Dromedaren unterwegs ist – Tag für Tag, Jahr für Jahr. Ein echtes Team.
Gegen 10 Uhr erreichten wir wieder das Luxus-Wüstencamp, wo die meisten Touristen übernachten. Hier stehen große, helle Zelte, jeweils für rund 30 Gäste – ein Kontrast zu meiner stillen Nacht unter freiem Himmel.
Ein Jeep wartete bereits, um mich zurück nach Jaisalmer zu bringen. Der Campbesitzer fuhr selbst – und war sichtlich im Stress. Sein Handy klingelte im Minutentakt. Kein Wunder: Mit 30 Dromedaren und täglich neuen Gästen hat er gut zu tun. Doch er erzählte mir, dass über 40 Familien von seinem Camp leben.
Für die Menschen in der Wüste ist der Tourismus zur Lebensader geworden. Früher zogen die Männer wochenlang mit ihren Waren durch die Thar, um etwas zu verdienen. Doch mit dem Bau des Hafens in Kalkutta endete diese Tradition – der Handel verlagerte sich, die Karawanen verschwanden.
Dann, wie ein Geschenk, kam der Tourismus nach Rajasthan. Und mit ihm eine neue Chance: Arbeit, Einkommen, Hoffnung.
Mein Ritt durch die Thar war mehr als nur ein Abenteuer. Es war eine Begegnung mit einer anderen Welt – ruhig, echt und zeitlos.
Die Wüste lehrt Geduld, Einfachheit und Demut. Sie zeigt, dass Stille kein Fehlen von Leben ist, sondern eine andere Art, es zu spüren.
Die Nacht in der Thar-Wüste war still, klar und friedlich. Kein Autolärm, kein Licht, kein Geräusch außer dem leisen Wind, der über den Sand strich. Ich schlief auf einem einfachen Bett unter freiem Himmel – Millionen Sterne über mir, die Milchstraße wie ein helles Band am Firmament.
Selten habe ich so gut geschlafen wie hier, mitten im Nichts.
Als ich am frühen Morgen die Augen öffnete, erwartete mich ein atemberaubender Sonnenaufgang. Die ersten Strahlen tauchten die Dünen in warmes Gold, die Schatten zogen lange Linien über den Sand. Mein Kameltreiber hatte bereits ein kleines Frühstück zubereitet – frischer Chai, Brot, ein paar Früchte. Schlicht, aber perfekt.
In diesem Moment wusste ich: Es war die richtige Entscheidung, die Tour alleine zu buchen und nicht in einer großen Gruppe. Nur so konnte ich die Ruhe, die Weite und das einfache Leben in der Wüste wirklich spüren.
Wo sind Mike und Papaya?
Doch dann die Überraschung des Morgens: Unsere beiden Dromedare – Mike und Papaya – waren über Nacht verschwunden!
Mein Guide zuckte nur mit den Schultern, grinste und meinte: „They just go for a walk.“
Er erklärte mir, dass auf den Touren immer nur männliche Dromedare verwendet werden. Die Weibchen bleiben frei, streifen durch die Wüste und werden zur Milchgewinnung genutzt – geritten werden sie nicht.
Also machte sich mein Guide auf die Suche nach den beiden Ausreißern. Ich blieb beim Lager zurück, genoss die morgendliche Stille und das leise Rascheln des Windes. Nach etwa 45 Minuten sah ich in der Ferne zwei Punkte im Sand – und da kam er angeritten, die beiden Dromedare im Schlepptau. Sie hatten sich ganze 5 Kilometer entfernt, was wohl ungewöhnlich weit war. Normalerweise, sagte er, seien es nur zwei oder drei.
Der Rückweg verlief deutlich schneller – Mike und Papaya hatten offenbar neue Energie. Das Schaukeln im Galopp war intensiver, als ich erwartet hatte, und ich begann zu verstehen, wie anspruchsvoll ein Kamelrennen wirklich sein muss.
Die Männer hier lernen das Reiten von klein auf, mit einer Selbstverständlichkeit, die beeindruckt.
Auf dem letzten Kilometer durfte ich sogar alleine reiten – mein Dromedar Mike, bereits 14 Jahre alt, kannte den Weg besser als ich. Sein sanftes, gleichmäßiges Tempo und die ruhige Art machten es leicht, einfach loszulassen und zu genießen.
Zwischen Mensch und Tier besteht hier eine enge Bindung. Mein Guide erzählte mir, dass er immer mit denselben Dromedaren unterwegs ist – Tag für Tag, Jahr für Jahr. Ein echtes Team.
Gegen 10 Uhr erreichten wir wieder das Luxus-Wüstencamp, wo die meisten Touristen übernachten. Hier stehen große, helle Zelte, jeweils für rund 30 Gäste – ein Kontrast zu meiner stillen Nacht unter freiem Himmel.
Ein Jeep wartete bereits, um mich zurück nach Jaisalmer zu bringen. Der Campbesitzer fuhr selbst – und war sichtlich im Stress. Sein Handy klingelte im Minutentakt. Kein Wunder: Mit 30 Dromedaren und täglich neuen Gästen hat er gut zu tun. Doch er erzählte mir, dass über 40 Familien von seinem Camp leben.
Für die Menschen in der Wüste ist der Tourismus zur Lebensader geworden. Früher zogen die Männer wochenlang mit ihren Waren durch die Thar, um etwas zu verdienen. Doch mit dem Bau des Hafens in Kalkutta endete diese Tradition – der Handel verlagerte sich, die Karawanen verschwanden.
Dann, wie ein Geschenk, kam der Tourismus nach Rajasthan. Und mit ihm eine neue Chance: Arbeit, Einkommen, Hoffnung.
Mein Ritt durch die Thar war mehr als nur ein Abenteuer. Es war eine Begegnung mit einer anderen Welt – ruhig, echt und zeitlos.
Die Wüste lehrt Geduld, Einfachheit und Demut. Sie zeigt, dass Stille kein Fehlen von Leben ist, sondern eine andere Art, es zu spüren.
Die Sonne geht auf, Vögel zwischen. Eine angenehme Atmosphäre. Jeder genießt die kühle der letzten Nacht. Ehe die Hitze zurück kehrt.
Log in with Facebook