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/ Wildes Rajasthan 2024

Udaipur

Indien, 11. November 2024
Von Pushkar nach Udaipur – Eine Reise ins „Venedig Indiens“

Der Nachmittag in Pushkar ist heiß, als mich gegen 14 Uhr ein Taxi vor meinem Resort abholt. Die staubige Straße schlängelt sich durch die Wüste bis nach Ajmer, wo mein Zug nach Udaipur wartet.

Am Bahnhof herrscht das übliche indische Gewimmel: Stimmen, Rufe, Gepäck, dampfende Chai-Becher. Pünktlich um 16:30 Uhr rollt der Zug los – 300 Kilometer liegen vor mir, rund sechseinhalb Stunden Fahrt.

Wie schon bei meiner letzten Reise bin ich überrascht, wie zuverlässig die Indian Railways sind. Schnell sind sie vielleicht nicht, aber pünktlich – und das ist in Indien fast schon eine kleine Sensation. Ich lehne mich zurück, schaue aus dem Fenster, während die Landschaft an mir vorbeizieht: goldene Felder, kleine Dörfer, vereinzelte Palmen im rötlichen Abendlicht.

Ankunft im „Venedig des Ostens“

Kurz nach 23 Uhr rollt der Zug in Udaipur ein. Ein Uber-Taxi bringt mich zu meinem Hotel – vorbei an Seen, Brücken und in der Ferne glitzernden Palästen. Schon beim ersten Blick wird klar: Diese Stadt hat einen Zauber, der anders ist.

Nach Tagen voller Wüsten, Sand und Kamelen erwartet mich hier Wasser, Licht und Ruhe.

Am Abend zieht es mich hinaus – ich will die Stadt nicht nur sehen, sondern fühlen. Ich finde ein kleines Restaurant direkt am Wasser. Die Tische stehen auf einer Terrasse mit Blick auf die beleuchteten Brücken und den Palast, deren Spiegelbilder sich sanft auf der Wasseroberfläche wiegen.

Zum ersten Mal seit zehn Tagen gönne ich mir wieder Fleisch – ein zartes Chicken Tikka, perfekt gewürzt und gegrillt. Dazu ein kühles Bier. Es schmeckt nach Ankommen, nach Pause, nach Genuss.

Die Luft ist mild, das Wasser glitzert, und über der Stadt liegt eine Ruhe, die ich in Indien bisher kaum erlebt habe. Kein Hupen, kein Chaos – der Teil von Udaipur, in dem mein Hotel liegt, ist für Autos gesperrt. Nur das leise Plätschern des Sees und das Lachen der Menschen in den Restaurants hallen durch die Nacht.

Ich verstehe, warum Udaipur oft das „Venedig Indiens“ genannt wird. Überall Wasser, Brücken, Boote – und eine Atmosphäre, die fast kitschig romantisch wirkt. Doch hier, im Schein der Lichter, fühlt sich alles echt an.

Ein langer Reisetag endet – mit einem guten Essen, einem kühlen Bier und dem Gefühl, angekommen zu sein.

Udaipur

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