( Overview
/ Wildes Rajasthan 2024
Nach einem kurzen Mittagessen geht die Fahrt weiter – etwa eine Stunde durch grüne Täler und kleine Dörfer. Unser Ziel: der Jain-Tempel von Ranakpur, einer der schönsten Tempel Indiens.
Ich stehe mitten im Jain-Tempel von Ranakpur, und mir stockt der Atem. Nicht wegen der Hitze, sondern wegen der unglaublichen Präzision und Schönheit dieses Bauwerks. Alles hier – jede Säule, jede Linie, jeder Schatten – scheint nach einem unsichtbaren, perfekten Plan geschaffen zu sein.
Kaum zu glauben, dass dieses Meisterwerk bereits im 14. Jahrhundert erbaut wurde – ohne Stahl, ohne Mörtel, nur aus Marmor, der kunstvoll aufeinandergesetzt wurde. Nichts hält diese Konstruktion, und doch wirkt sie unerschütterlich.
Während ich zwischen den filigranen Säulen umhergehe, erklärt mir mein Audio Guide, wie weit die indische Mathematik damals schon war. Die Null, das Dezimalsystem, Algebra, Sinus, Kosinus und sogar Pi – all das stammt ursprünglich aus Indien. Selbst der berühmte Satz des Pythagoras war hier bekannt, lange bevor die Griechen ihn für sich beanspruchten.
Und plötzlich ergibt alles Sinn: Nur mit dieser mathematischen Genialität konnten die Baumeister einen Tempel erschaffen, der über 600 Jahre überdauert – lichtdurchflutet, offen und kühl, selbst in der Gluthitze Rajasthans.
Ich bleibe stehen, lasse das Licht durch die Marmorsäulen tanzen und höre das leise Rauschen des Windes, der durch die offenen Hallen zieht. Der Tempel atmet – und ich atme mit.
Zwei Stunden vergehen, ohne dass ich es merke. Überall entdecke ich neue Details: tanzende Figuren, zarte Ornamente, Geschichten in Stein. Es ist ein Ort, an dem man den Geist der Kunst und des Glaubens spüren kann.
Doch nicht nur die Architektur fasziniert mich. Auch die Philosophie der Jain-Religion beeindruckt mich tief. Für die Jains sind alle Lebewesen gleichwertig – Menschen, Tiere, selbst kleinste Insekten. Kein Lebewesen soll Leid erfahren. Wenn doch einmal versehentlich ein Tier stirbt, wird für seine Seele gebetet.
Diese Haltung erinnert an Mahatma Gandhi, der selbst Jain war und diese Idee der Gewaltlosigkeit später zur Grundlage seines politischen Handelns machte.
Als ich den Tempel verlasse, fühle ich mich ruhig, nachdenklich – und voller Bewunderung für eine Kultur, die schon vor Jahrhunderten Wissenschaft, Spiritualität und Ethik so harmonisch vereint hat.
Als wir am Abend nach Udaipur zurückkehren, bin ich erschöpft – aber erfüllt. Der Tag war eine Reise durch zwei völlig unterschiedliche Welten: die Stärke der Kumbhalgarh-Festung und die Spiritualität des Ranakpur-Tempels.
Ich stehe mitten im Jain-Tempel von Ranakpur, und mir stockt der Atem. Nicht wegen der Hitze, sondern wegen der unglaublichen Präzision und Schönheit dieses Bauwerks. Alles hier – jede Säule, jede Linie, jeder Schatten – scheint nach einem unsichtbaren, perfekten Plan geschaffen zu sein.
Kaum zu glauben, dass dieses Meisterwerk bereits im 14. Jahrhundert erbaut wurde – ohne Stahl, ohne Mörtel, nur aus Marmor, der kunstvoll aufeinandergesetzt wurde. Nichts hält diese Konstruktion, und doch wirkt sie unerschütterlich.
Während ich zwischen den filigranen Säulen umhergehe, erklärt mir mein Audio Guide, wie weit die indische Mathematik damals schon war. Die Null, das Dezimalsystem, Algebra, Sinus, Kosinus und sogar Pi – all das stammt ursprünglich aus Indien. Selbst der berühmte Satz des Pythagoras war hier bekannt, lange bevor die Griechen ihn für sich beanspruchten.
Und plötzlich ergibt alles Sinn: Nur mit dieser mathematischen Genialität konnten die Baumeister einen Tempel erschaffen, der über 600 Jahre überdauert – lichtdurchflutet, offen und kühl, selbst in der Gluthitze Rajasthans.
Ich bleibe stehen, lasse das Licht durch die Marmorsäulen tanzen und höre das leise Rauschen des Windes, der durch die offenen Hallen zieht. Der Tempel atmet – und ich atme mit.
Zwei Stunden vergehen, ohne dass ich es merke. Überall entdecke ich neue Details: tanzende Figuren, zarte Ornamente, Geschichten in Stein. Es ist ein Ort, an dem man den Geist der Kunst und des Glaubens spüren kann.
Doch nicht nur die Architektur fasziniert mich. Auch die Philosophie der Jain-Religion beeindruckt mich tief. Für die Jains sind alle Lebewesen gleichwertig – Menschen, Tiere, selbst kleinste Insekten. Kein Lebewesen soll Leid erfahren. Wenn doch einmal versehentlich ein Tier stirbt, wird für seine Seele gebetet.
Diese Haltung erinnert an Mahatma Gandhi, der selbst Jain war und diese Idee der Gewaltlosigkeit später zur Grundlage seines politischen Handelns machte.
Als ich den Tempel verlasse, fühle ich mich ruhig, nachdenklich – und voller Bewunderung für eine Kultur, die schon vor Jahrhunderten Wissenschaft, Spiritualität und Ethik so harmonisch vereint hat.
Als wir am Abend nach Udaipur zurückkehren, bin ich erschöpft – aber erfüllt. Der Tag war eine Reise durch zwei völlig unterschiedliche Welten: die Stärke der Kumbhalgarh-Festung und die Spiritualität des Ranakpur-Tempels.
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